openCyper: Ist ein Standard für Abfragesprachen mit Graph-Datenbanken in Sicht?
Das Open Source-Projekt openCyper könnte nun zu einem Wendepunkt der Entwicklungsgeschichte der Graph-Technlogoie führen: Durch den Einsatz einer universellen Abfragesprache könnten Entwickler über jede Speicher-, Analyse- oder Werkzeugplattform die Graph-Technologie nutzen.
Ziel des openCypher-Projekts ist es, die Integration von Cypher in Tools einfacher zu gestalten. „Vor mehr als 30 Jahren war SQL ein Sprungbrett, um relationale Datenbanken auf dem Markt zu etablieren. Von Cypher erwarten wir einen ganz ähnlichen Effekt für Graphdatenbanken. Unternehmen wie Google, Facebook oder LinkedIn nutzen Graph-Technologie, um ihre jeweiligen Branchen komplett neu aufzustellen. openCypher wird diese Entwicklung weiter beschleunigen und die gleichen revolutionären Veränderungen für Unternehmen jeder Größe bewirken.“ sagt dazu Emil Eifrem, CEO bei Neo Technology. Zu den ersten Mitgliedern von openCypher zählen neben Neo Technology auch Oracle, Databricks (Apache Spark), Tableau, ThoughtWorks, GraphAware, GrapheneDB, Graph Story, GraphGrid, Information Analysis Incorporated (IAI), Linkurious, Structr und Tom Sawyer Software.
Aktuell in der Planung des Projekts ist die Cypher Sprachspezifikation unter der Creative Commons-Lizenz. Eine Referenzimplementierung unter der Apache 2.0-Lizenz und mit den wichtigsten Bausteinen zur Implementierung von Cypher soll bereitgestellt werden. In Kürze soll es ein Technologie-Kompatibilitäts-Kit (TCK) geben, das auch Tests für Anbieter untersützt. Ergänzt wird dies durch die Referenzdokumentation für die verschiedenen Releases von Cypher.
Ähnlich wie SQL für relationale Datenbanken soll Cypher als Abfragesprache für Graphen ermöglichen, dass Entwickler/innen sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können und sich nicht mit den technischen Mechanismen rund um den Datenzugriff beschäftigen müssen. Cypher soll sowohl für Entwickler/innen einfach verständlich, aber auch für Mitarbeitende aus dem operativen Bereich einfach zugänglich sein.
„Oracle ist ein starker Befürworter von offenen Standard-APIs und Sprachen. Wir glauben, dass offene Sprachstandards wie SQL die Übernahme von Plattformen und Beispielen beschleunigt. Neben der Veröffentlichung von Oracle Big Data Spatial and Graph, und unserer langjährigen Unterstützung von räumlichen und graphbasierten Optionen für Oracle Database, freuen wir uns der Graph-Community neue, skalierbare Lösungen anbieten zu können. Mit openCypher können wir auf die Nachfrage für auf Standards basierende Schnittstellen reagieren, die den Zugang zu Graphdaten einfacher machen.“ meint dazu Jim Steiner, Vice President, Spatial and Graph Technologies bei Oracle.
Die Nachfrage nach Graphdatenbanken steigt in letzter Zeit deutlich an. Laut einer aktuellen Forrester Studie wird die Technologie bis 2017 in mehr als 25% der Unternehmen zum Einsatz kommen. Bereits heute nutzt eine wachsende Zahl an Global-2000-Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen Neo4j – darunter die adidas Gruppe, Walmart und eBay Inc. (Retail), Telenor Group und Centurylink (Telekommunikation), Scripps und Earthlink (Medien und Broadcasting), Cisco Systems, Inc. (Software) und UBS Financial Services, Inc. und Die Bayerische (Finanzdienstleistungen und Versicherungen).
Weitere Informationen zu openCypher:AH
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