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19. April 2018

Bundesverwaltung setzt auf Open Source

Alleine im Jahr 2017 gaben deutsche Bundesbehörden rund 74 Millionen Euro für Software-Lizenzen von Microsoft aus. Künftig soll sich das ändern: die Bundesverwaltung setzt auf die deutsche Firma Nextcloud zum Ausbau einer eigenen Cloud-Plattform.

Die 2015 gestartete Initiative, welche die IT-Infrastruktur in Deutschland festigen sollte, scheint nun Früchte zu tragen. 300.000 Menschen in Ministerien, Verwaltung und anderen Einrichtungen des Bundes werden in Zukunft die Bundescloud mit der Nextcloud-Software nutzen. Die Software wird gemäß der vorherigen Ausschreibung und einem vorangegangenen Pilotprojekt vom zentralen IT-Dienstleister der Bundesverwaltung selbst betrieben – dem sogenannten Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).

Mehr Transparenz

Die Stuttgarter Nextcloud GmbH bietet eine Open Source-Alternative zu den Cloud-Angeboten der großen US-Unternehmen wie Dropbox oder Google Drive. Mit an Bord ist außerdem die Ratinger Firma Computacenter. Sie werden als Systemintegrator die Software aufsetzen, welche auf der Basis von RHEL und OpenStack dargestellt wird.

Zum Wechsel zu Nextcloud äußerte sich der Gründer und Nextcloud-Geschäftsführer Frank Karlitschek Spiegel Online gegenüber: "Nextcloud ist sicherer als eine Public-Cloud-Lösung, weil man unsere Software in einem eigenen Rechenzentrum betreiben kann, dem man vertraut. Außerdem kann jeder und zu jeder Zeit den Code einsehen, auf Sicherheitslücken prüfen und bei Bedarf auch ändern". Der Schritt geht also in Richtung Transparenz: diese leisten Unternehmen wie Apple oder Microsoft nur selten. Microsoft etwa erlaubt kaum einen Einblick in seine Codes und betreibt seine Clouddienste in eigenen Rechenzentren oder beauftragt Vertragspartner.

Der Vertrag zwischen Nextcloud und der Bundesverwaltung ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Das Unternehmen steht in dieser Zeit für Beratung, technischen Support und andere Dienstleistungen zur Seite. Eine siebenstellige Summe soll dafür bereits auch schon vereinbart worden sein. Derzeit beschäftigt die Firma 40 MitarbeiterInnen, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das Unternehmen weiterhin wachsen wird. Immerhin profitieren auch schon weitere Großkunden wie zum Beispiel Siemens von der Open Source-Software.

LG

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