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19. April 2018

IoT: Microsoft setzt auf Linux statt Windows

Das neue Projekt Microsofts für das Internet der Dinge heißt Azure Sphere. Dabei setzt das Unternehmen unter anderem auf kleine Mikrocontroller auf ARM-Basis und die Azure-Cloud. Das besondere ist: Als Betriebssystem setzt Microsoft auf Linux statt Windows.

Auf der RSA-Konferenz 2018 in San Francisco hat Microsoft ein neues Paket für das Internet der Dinge vorgestellt. Dieses beinhaltet zertifizierte Azure Sphere Mikrocontroller (MCUs), das eigene Betriebssystem Azure Sphere OS und den Cloud-Dienst Azure Sphere Security Service. Die MCUs stellen das Herz jedes IoT-Systems dar, denn sie schließen den notwendigen Prozessor, Speicher und Steuerungskomponenten zusammen. Das Betriebssystem Azure Sphere OS der MCUs besitzt einen Linux-Kernel, welcher an die Cloud mit Azure verbunden ist. Der erste Mikrocontroller dieser Art, der MT3620 von Mediatek, soll noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Developer-Kits kommen ab Mitte 2018. Der einkernige ARM-Chip ist auf 500 Megahertz getaktet und verfügt über WLAN-Unterstützung. In Zukunft soll es aber auch, so Microsoft, entsprechende Mikrocontroller von anderen Herstellern geben.

Des Weiteren soll das Betriebssystem unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht werden und auch in Kombination mit konkurrierenden Cloud-Diensten wie Google Cloud oder AWS genutzt werden. Microsoft rechnet jedoch mit vielen potentiellen Kunden, die sich für die Azure-Cloud entscheiden, da als Anreiz die Sicherheitslösung auf Azure-Basis vorgestellt wurde.

Sicherheit aus der Cloud

Der neue Cloud-Dienst Azure Sphere Security Service soll eine Gerät-zu-Gerät-Kommunikation und Gerät-zu-Cloud-Verbindung sicherstellen und damit dem Kunden möglichst wenig Arbeit machen. Zudem ist er für Sicherheitsupdates zuständig und sammelt Fehlerberichte der einzelnen IoT-Geräte, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Auch Geräteausfälle soll der Cloud-Dienst melden können. Amazons Cloud-Dienst AWS bietet seit letztem Jahr eine vergleichbare Lösung an. Allerdings setzt Amazon nicht auf Linux, sondern auf eine angepasste Version des Open Source-Betriebssystem FreeRTOS. Ähnlich wie bei Azure Sphere bietet Amazon eine Zertifizierung kompatibler Mikrocontroller und eine cloud-basierte Aktualisierungsfunktion ihren Kunden an.

Derzeit testen Gerätehersteller das IoT-Paket in einer Private Preview, bevor die mit Azure Sphere ausgestatteten Geräte Ende des Jahres auf den Markt kommen sollen. Mehr Informationen zu Azure Sphere finden Sie hier.

LG

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