Studie: Deutsche fühlen sich digital abgehängt
Laut einer neuen Studie fühlen sich viele deutsche Arbeitnehmer schlecht auf die zunehmende Digitalisierung vorbereitet. Viele bringen sich digitale Fähigkeiten selbst bei und sehen Nachholbedarf in Sachen Weiterbildung.
Mit dem zweiten Teil einer Studienreihe des Vodafone-Instituts möchte das Unternehmen den Stand und die Akzeptanz neuer Technologien in verschiedenen Ländern untersuchen und damit auch die Diskrepanz zwischen Europa und den als digitalen Vorreitern geltenden USA und Asien erforschen. Neun Länder aus Europa, Nordamerika und Asien nahmen an der repräsentativen Online-Umfrage teil. Herausgekommen ist: 43 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Deutschland glauben, dass ihre Fähigkeiten und Kenntnisse künftig nicht mehr für ihren Beruf ausreichen. "Dass eine Mehrheit der Deutschen ihr Land digital abgehängt sieht, ist ein Weckruf an Politik und Wirtschaft", sagt Inger Paul, Geschäftsführerin des Vodafone-Instituts, in einer Pressemitteilung. Digitalisierungsstrategien müssten im Alltag der Bürger für Verbesserungen sorgen, fordert sie. 59 Prozent der Deutschen sehen sich als digital abgehängt. Damit ist kein anderes Land so pessimistisch wie Deutschland. In Ländern wie Schweden und China fühlen sich nur 16 Prozent beziehungsweise 27 Prozent digital abgeschlagen.
Weiterbildung durch Eigeninitiative?
Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass 71 Prozent der befragten Deutschen sich selbst ihre digitalen Fertigkeiten beigebracht haben. In China liegt die Zahl bei 54 Prozent. Deutlich wird auch, dass Arbeitgeber in Asien (Indien und China) ihren Angestellten wesentlich mehr Zeit zur Weiterbildung zur Verfügung stellen als europäische. In China können etwa 40 Prozent der Angestellten eine bis fünf Stunden der Arbeitszeit pro Woche zur Weiterbildung nutzen. Bei 23 Prozent sind es sogar mehr als fünf Stunden.
Zudem ist laut der Studie die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung in der Freizeit im asiatischen Raum deutlich höher als in Europa. Die Hälfte der Befragten in China und Indien sind bereit, sich bis zu fünf Stunden pro Woche weiterzubilden. In Deutschland und Schweden sind nur 35 beziehungsweise 26 Prozent daran interessiert.
LG
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