MariaDB: Neue Cluster-Optionen und Skalierung
MariaDB wächst stetig: Nach dem Zukauf von MammothDB im März übernimmt das Open-Source-Unternehmen nun Clustrix.
Das amerikanische Unternehmen Clustrix wurde 2006 gegründet und gilt seither als Pionier verteilter Datenbanktechnologien. Jetzt wurde das Unternehmen von MariaDB übernommen. Mit dem Zukauf will MariaDB die Skalierbarkeit von Datenbankanwendungen optimieren, die lokal auf Standard-Hardware oder in beliebigen Cloud-Umgebungen laufen. Zusätzlich investiert das Unternehmen in weitere Innovationen bei der Datenbankentwicklung und möchte durch die aktuelle Übernahme, die Ziele von MariaDB Labs stärken. Dazu gehören etwa extreme Herausforderungen im Datenbankbereich, verteilte Systeme, maschinelles Lernen, neue Chip-Architekturen und Speichertechnologien.
Der Kauf von Clustrix ist außerdem eine weitere Ansage an die Konkurrenz Oracle, welche ebenfalls verteilte Datenbanklösungen wie Oracle RAC anbietet. "Heutzutage sind die Möglichkeiten für die Skalierung einer Datenbank begrenzt. Entweder wählen sie eine traditionelle Lösung wie Oracle mit hohen Kosten und viel Overhead oder eine NoSQL-Anwendung, deren Möglichkeiten zur Einhaltung der Datenintegrität begrenzt sind", äußerte sich Michael Howard, CEO der MariaDB Corporation. "Mit Clustrix kann MariaDB eine bessere Lösung für unsere Kunden anbieten, die anspruchsvolle Scale-Out-Enterprise-Anwendungen im Einsatz haben. Unsere dezentrale Lösung wird auch extremen Anforderungen unserer größten Kunden gerecht und gibt ihnen die Freiheit, sich aus der Herstellerabhängigkeit von Oracle zu lösen."
Die Technologie von Clustrix soll zukünftig dabei helfen, unabhängig von der Größe der bereitgestellten üblichen Hardware, problemlos zu skalieren und das auf einem Niveau, welches bisher nur NoSQL-Lösungen erreichen. Derzeit erledigt Clustrix mehr als 25 Billionen Transaktionen pro Monat bei seinen Kunden, was sich in Milliarden von Tabellenzeilenänderungen in den Datenbanken niederschlägt. Mittels einer Architektur, die modulare, speziell entwickelte Speicher-Engines unterstützt, ist MariaDB unabhängig von den Anforderungen an die Arbeitslast anpassbar. Unternehmen sollen mit diesem Ansatz eine einzige vollständige Datenbank verwenden können, ohne Kernfunktionen einer Enterprise-Datenbank wie Standard-SQL und ACID-Konformität zu beeinträchtigen.
CEO verlässt MariaDB Foundation
Um weiterhin dafür zu sorgen, dass MariaDB eine freie Datenbank bleibt und um die Interessen der Nutzer und Entwickler zu schützen, gründete sich im Dezember 2012 die MariaDB Foundation. Otto Kekäläinen, der CEO der Stiftung, kündigte nun seinen Rücktritt an. Seit 2014 war er in leitender Funktion zuständig und zieht ein positives Fazit. Laut Kekäläinen ist die Akzeptanz von MariaDB sowohl bei den Nutzern als auch finanziell gestiegen. Die Zahl der Seifenabrufe für MariaDB.org habe sich mehr als verdoppelt und Hosting-Firmen würden MariaDB als installierbare Option anbieten. Außerdem betont er, dass die Zahl der Stiftungs-Sponsoren von 6 auf 16 gewachsen sei und hunderte individuelle Spender die Stiftung unterstützten. Laut der Ankündigung in einem Blogpost wird sich Kekäläinen zum 01. Oktober aus seiner Funktion als CEO verabschieden. Einen Nachfolger gibt es derzeit noch nicht, jedoch wird er künftigen Bewerber beratend zur Seite stehen.
Neuer Aufsichtsrat bei MariaDB Corp.
Auch bei der MariaDB Corporation gibt es Neuerungen im Personalbereich. Pat Casey, Senior Vice President des Bereichs Development und Operations bei ServiceNow, wird dem Aufsichtrat beitreten. Dort wird er auf Führungskräfte von Intel und Alibaba, die gemeinsam ein breites Spektrum an Cloud-Erfahrung in das Open-Source-Datenbankunternehmen einbringen, treffen. Derweil werden Lösungen von MariaDB in einer Cloud-basierten Plattform des amerikanischen Unternehmens ServiceNow eingesetzt. Um einen reibungslosen skalierbaren Betrieb auf der Plattform zu garantieren, laufen bis zu 85.000 MariaDB-Datenbanken, welche mehr als 25 Milliarden Anfragen pro Stunde verarbeiten. "MariaDB ist ein wesentlicher Baustein in der Cloud-Infrastruktur von ServiceNow", so Michael Howard, CEO der MariaDB Corporation. "ServiceNow hat seine Plattform von Grund auf neu entwickelt, um ein außergewöhnliches Kundenerlebnis zu bieten und Open-Source-Techniken für Innovationen zu nutzen. Mit Pat Casey in unserem Aufsichtsrat gewinnen wir die Expertise einer erfahrenen Führungskraft und die kontinuierliche Partnerschaft eines Innovators und Cloud-Experten, um den Erfolg mit unseren eigenen MariaDB-Cloud-Lösungen sicherzustellen."
Pat Casey kündigte an, weiterhin in die Now-Plattform zu investieren, um sie zur innovativsten Lösung zu machen. Um MariaDB zu einem weiteren Wachstum zu unterstützen, sei es nötig, die eigene Expertise in der Cloud-Automatisierung einzubringen um die Datenbank-Technologie besser und effizienter zu gestalten.
News zum Webinar
MariaDB: The Future on MariaDB containers
Am 09.10.2018 um 10:00 Uhr wird es ein kostenfreies Webinar über Neuigkeiten von MariaDB geben. Unter anderem wird es einen ersten Blick auf die offiziellen Dock Images und Kubernetes Helm Charts für die Bereitstellung von MariaDB Clusters geben.
Wichtige Themen des MariaDB-Webinars sind:
- Überblick über offizielle Docker Images für MariaDB,
- Hilfestellung bei Umgang mit MariaDB Clusters bei Kubernetes und
- Einführung von Sandboxes und Beispieldaten.
Interessierte können sich hier anmelden.
LG
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