VDI-Monitor: Weiterhin hohe Nachfrage an IT-Branche
Die Nachfrage nach Fachkräften in der IT-Branche ist ungebrochen: Laut des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) Ingenieursmonitors kommen derzeit in Deutschland auf 100 arbeitslose Informatiker 557 offene Stellen.
Flexibilität mit Homeoffice, flache Hierarchien und Vertrauensarbeitszeit, die Lage für IT-Spezialisten sieht rosig aus. Im ersten Quartal 2019 waren monatsdurchschnittlich 126.370 offene Stellen zu besetzen, wovon 83.020 auf die 8 klassischen Ingenieursberufskategorien und 43.340 auf Informatikerberufe entfielen. Damit bilden sie die größte Kategorie der Stellenangebote in Ingenieursberufen. Dazu kommt ein Zuwachs von 1,2 Prozent verglichen zum Vorjahresquartal. Laut VDI werden insbesondere Schnittstellenkompetenzen von IT und Elektrotechnik gesucht.
Große regionale Unterschiede
Deutlich wird der Fachkräftemangel, wenn es um einzelne Bundesländer geht. Gesamtwirtschaftlich blieben dabei in Bayern (9.130), Baden-Württemberg (8.760) und Nordrhein-Westfalen (7.580) Stellen offen. Die wenigsten offenen Stellenangebote sind in Sachsen-Anhalt, Thüringen (1.520) und Sachsen (1.920) zu verzeichnen. Besonders dringend werden jedoch in Baden-Württemberg (943 Stellen auf 100 Jobsuchende), Sachsen-Anhalt und Thüringen (841), Sachsen (759) und Bayern (737) Informatiker und Ingenieure gesucht. Außerdem fällt auf, dass die Engpassrelationen im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal in fast jedem Bundesland steigt. Die einzige Ausnahme ist Nordrhein-Westfalen. Hier ist zwar die Arbeitslosigkeit gesunken, die offenen Stellen aber gestiegen, so dass NRW im Ingenieurbereich aktuell stagniert und im Vergleich zu anderen Bundesländern zurückfällt. Bundesweit steigt die Engpassquote zum Vorjahreswert bei den Informatikerberufen um 6,3 Prozent an. Der Durchschnitt aller Ingenieursberufe lag bei 7,2 Prozent.
Zukunftsprognose
Obwohl die deutsche Wirtschaft inzwischen noch verhalten optimistisch auf das Jahr 2019 blickt, ist dennoch die Wirtschaftslage stabil. Laut VDI ist daher in den kommenden Quartalen nicht mit einem Abebben der Nachfrage nach Ingenieuren zu rechnen. Die Gründe dafür sind verschieden: Zum einen befeuern die zunehmenden Digitalisierungstechnologien den Ingenieurarbeitsmarkt, zum anderen wird das Erwerbspersonenpotential (Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter) weiterhin sinken. Darüber hinaus wird die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland zunehmend vom Binnenmarkt getrieben, der vom niedrigen Zinsniveau und von der Bewältigung des Investitionsstaus im privaten und öffentlichen Bereich profitiert. Obwohl weltwirtschaftliche Risiken die Konjunktur in Gefahr bringen könnte, entwickelt sich diese aktuell seitwärts immer noch auf hohem Niveau.
Den kompletten VDI-Ingenieurmonitor finden Sie nach einer kostenlosen Anmeldung hier.
LG
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