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14. November 2019

KI-Prüfstelle für Deutschland kommt

Siri, Cortana oder Alexa: Künstliche Intelligenz ist im Alltag angekommen. Auch deutsche Unternehmen setzen immer häufiger KI ein. Das Bundesministerium für Arbeit will den Einsatz der Technologie jetzt stärker unter die Lupe nehmen. Eine Art TÜV für Künstliche Intelligenz ist in Arbeit und soll kommendes Jahr eingeweiht werden.

Ein sogenanntes "KI-Observatorium" steht in den Startlöchern. Als eine Einheit im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) soll das Projekt Anfang nächsten Jahres beginnen und offiziell von Ressortchef Hubertus Heil (SPD) eingeweiht werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Mittelfristig sei geplant, ein eigenes Bundesinstitut für KI mit deutlich mehr Personal aufzuziehen. Erste Mitarbeiter*innen wurden bereits eingestellt, die Bewerbungsphase läuft jedoch noch.

Der Hauptfokus des Projekts solle auf der Bewertung und politischen Steuerung von Chancen und Risiken der KI-Technologie liegen. Zudem soll das KI-Observatorium Zukunftschancen der Technologie im Blick behalten, um bei der wirtschaftlichen Nutzung von KI aufzuholen. Das Ziel der Beschäftigten soll zunächst darin bestehen, sich anzuschauen, wo KI schon eingesetzt werde, vor allem was "in sensiblen Bereichen geschieht", äußerte sich Björn Böhning, Staatssekretär im BMAS, gegenüber der SZ. Die Technologie sei in Bereichen wie KI-basierten Playlisten durch Musikstreamingdienste "kein Problem für die Politik", so Böhning. Ein autonom fahrendes Auto sei jedoch etwas anderes: "Wenn aber ein autonom fahrendes Auto entscheidet, wird ein Begrenzungspfahl umgefahren oder die Gruppe von Menschen daneben, dann geht es um eine andere Risikoklasse, für die wir dann auch politische Gestaltung brauchen." 

Europaweite KI-Bewertungsstellen

Der "KI-TÜV" folgt einer Empfehlung der Datenethik-Kommission. Sie plädiert dafür, Algorithmen in fünf Risikostufen einzuteilen und bei einem hohen Schädigungspotenzial notfalls ein Verbot auszusprechen. Die KI-Prüfstelle, welche sich in Berlin ansiedeln wird, soll laut SZ jedoch keinen "deutschen Sonderweg markieren", sondern sich mit der Europäischen Kommission und OECD abstimmen und zusammenarbeiten.

So soll ein europaweites kooperierendes Netz aus KI-Bewertungsstellung geschaffen werden. Einen deutschen Schwerpunkt gibt es jedoch: Eine betriebliche Mitbestimmung wird im Bundesarbeitsministerium als Erfolgsfaktor in Bezug auf KI-Produktionsprozesse gewertet, denn die Stärke und das Vertrauen der Mitarbeiter*innen helfe, die neue Technologie zu etablieren.

LG

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