Über unsMediaKontaktImpressum
[Sponsored Post] 06. Dezember 2016

Wer hat Angst vor Agil? Worauf Sie bei der agilen Transformation achten sollten ...

Viele Unternehmen wechseln zu agilen Methoden. Doch der Umstieg fällt nicht immer leicht. Alte Strukturen lassen sich oft nicht ohne Weiteres aufbrechen. Manchmal prallen die alte hierarchische und eine neue agile Welt aufeinander.

Worauf Sie bei der agilen Transformation achten sollten und welche Hürden es zu überwinden gilt, verraten Martin Friedrich (Geschäftsführer der Cegeka Deutschland GmbH) und Volker Schmidt (Agile Coach) im Interview.

Informatik Aktuell: Die Cegeka Group arbeitet seit mehr als 10 Jahren in eigenen Agile Software Factories nach agilen Methoden. Wie haben Sie – die Cegeka Deutschland  – den Übergang in agile Methoden gemeistert?

Martin Friedrich: Die agile Umsetzung von IT-Projekten ist eine der Kernkompetenzen unserer Muttergesellschaft und sie ist in Benelux damit seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Dieses Angebot stellen wir über eine eigene Agile Software Factory in München jetzt auch unseren deutschen Kunden zur Verfügung. Keine leichte Aufgabe! Unsere IT-Mannschaft arbeitete bis dahin eher klassisch nach der Wasserfallmethode. Da prallten teilweise Welten aufeinander, als wir mit Unterstützung der Coaches von Cegeka Belgien mit der agilen Transformation gestartet sind. Der Wandel hin zu einer agilen Organisation war nicht einfach, die Arbeit hat sich aber gelohnt. Die bis heute erreichten Erfolge können sich sehen lassen und zeigen uns, dass wir auf dem richten Weg sind.

Informatik Aktuell: Welche Hürden gab es dabei?

Martin Friedrich: Wie bei allen großen Veränderungen war es zu Beginn am wichtigsten, die Mitarbeiter mit ins Boot zu holen. Hierzu mussten wir einiges an Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten, um Skepsis und Ängste auszuräumen. Dies betraf auch unsere Projektleiter und Manager, die lernen mussten, Kontrolle abzugeben und ihre Rollen neu zu definieren. Dazu kamen noch organisatorische Herausforderungen, wie die Aufstellung der Teams oder die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten und Arbeitsmittel. Die größte Anstrengung danach war – und ist es immer noch – konsequent am Ball zu bleiben und die gelernten agilen Werte und Methoden zu verinnerlichen. Wir wollen ein Unternehmen mit einer agilen Kultur werden – ganz wie unsere Mutter in Belgien es uns vorlebt.

Informatik Aktuell: Wie sind Ihre Projektteams denn heute aufgestellt?

Martin Friedrich: Wir haben mittlerweile verschiedene Scrum-Teams im Einsatz, die Projekte für unsere Kunden umsetzen oder sich um die Entwicklung unserer Standardsoftwarelösungen kümmern. Neben Scrum nutzen die Teams je nach Projektsituation unter anderem auch Elemente von Kanban und setzen verschiedene XP-Praktiken, wie Pair Programming oder Test-Driven Development, ein.

Informatik Aktuell: Gerade große Unternehmen tun sich mit der agilen Transformation schwer. Viele Projekte scheinen agil, sind es aber nicht. Wo liegen Ihrer Erfahrung nach die Schwierigkeiten? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen?

Volker Schmidt: Meiner Erfahrung nach liegt die Hauptursache oftmals darin, dass die agile Transformation nur als reines "IT-Projekt" angesehen wird. Eine agile Transformation umfasst aber nicht nur die Einführung einer neuen Arbeitsweise und eines neuen Prozesses, sondern die Veränderung der Organisation und der Unternehmenskultur selbst. So sollen sich unter anderem die Teams selbständig organisieren und auch auf bestimmte Ergebnisse festlegen. Hierfür sind die Mitarbeiter gefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig muss ihnen aber auch die entsprechende Handlungskompetenz und Entscheidungsfreiheit eingeräumt werden – und hier liegt häufig der Knackpunkt. In vielen Unternehmen gibt es langjährig gewachsene, starre Hierarchiestrukturen und Entscheidungswege, die erst mal durchbrochen werden müssen. Für das Management liegt die große Herausforderung insbesondere darin, zu lernen, den "gefühlten" Kontrollverlust zu ertragen und Vertrauen in das Team zu entwickeln.

Die agile Transformation passiert nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.

Informatik Aktuell: Und wie, auf welchem Wege lassen sich diese Schwierigkeiten am besten meistern?

Volker Schmidt: Durch einen agilen Entwicklungsplan, stetige Information, Kommunikation, Transparenz und Geduld!

Natürlich ist jedes Unternehmen anders und daher wird jede agile Transformation auch unterschiedlich verlaufen. Die genannten Punkte sind aber grundlegend und beeinflussen bereits zu Beginn den weiteren Verlauf positiv. Es ist wichtig, die Ziele zu definieren, die mit der agilen Transformation erreicht werden sollen und einen Plan für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Der Fortschritt des Plans muss regelmäßig kontrolliert und, falls erforderlich, angepasst werden. Noch wichtiger ist es aber, eine gemeinsame Informationsbasis und ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten zu schaffen: Warum machen wir das Ganze? Was wollen wir erreichen? Was bedeutet die Veränderung für das Unternehmen und für den Einzelnen? Aufgrund dessen sollten auch Projektfortschritte für alle transparent gemacht und neu gesammelte Erkenntnisse miteinander geteilt werden. Zu guter Letzt: Haben Sie Geduld! Die agile Transformation ist ein Organisationsprojekt, bei dem Strukturen, Einstellungen, Verhalten und Kultur innerhalb Ihres Unternehmens verändert werden. Das passiert nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.

Informatik Aktuell: Agil ist ja nicht immer gleich agil. In manchen Unternehmen gibt es agile Inseln. Andere Unternehmen scheinen agil zu sein, sind es aber nicht wirklich. Wie lässt sich denn ermitteln, ob die agile Transformation gelungen ist und ob Projekte tatsächlich agil sind?

Volker Schmidt: Üblicherweise führen wir vor dem Start eines Transformationsprojekts mit unseren Kunden ein gemeinsames agiles Assessment durch. Hierbei wird ermittelt, wie das Unternehmen momentan hinsichtlich verschiedener agiler Kernkompetenzen aufgestellt ist, wie z. B. Kommunikation, Selbstorganisation, Unterstützung des Managements oder agiles Mindset. Ergebnis des Assessments ist unter anderem ein "Agile Radar", in welchem die jeweiligen Ausprägungen dieser Kernkompetenzen sowohl aus Sicht der Teams, der Coaches sowie der Stakeholder darstellt werden. Anhand dieses Radars lässt sich dann der agile Reifegrad des Unternehmens im Verlauf der Transformation ermitteln.

Informatik Aktuell: Was muss man sich denn unter dem Reifegrad vorstellen?

Volker Schmidt: Der agile Reifegrad ist ein Indikator dafür, auf welcher Stufe der agilen Transformation ein Unternehmen sich befindet und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.

In vielen Branchen steigt der Druck, schnell und flexibel reagieren zu müssen.

Informatik Aktuell: Brauchen Mitarbeiter Coaches? Oder schaffen es bestehende Projektteams, aus sich selbst heraus den Wandel zu vollziehen?

Volker Schmidt: Durch die Scrum-Praxis könnte es in einem Team, das ein übersichtliches, klar abgegrenztes Projekt auf agile Weise umsetzen will, durchaus ohne Hilfe von außen funktionieren. Sobald es jedoch um größere Projekte oder gar die agile Transformation einer Organisation geht, ist es sinnvoll, sich die Unterstützung von praxiserfahrenen Experten zu holen. Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein Haus bauen. Sie können sich das theoretische Wissen aneignen, aber wenn es an die praktische Ausführung geht, würden Sie doch auch einen erfahrenen Bauleiter an Ihrer Seite haben wollen, der schon viele Häuser fertiggestellt hat, oder?

Informatik Aktuell: Einige Unternehmen scheuen auch den agilen Ansatz. Woran liegt das ihrer Erfahrung nach?

Volker Schmidt: Bei einer agilen Transformation geht es darum, die Organisation zu verändern, ein neues Mindset zu entwickeln, eine neue Unternehmenskultur zu etablieren. Ob dies gewünscht und für die eigene Organisation das Richtige ist, muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden. Es gibt auch Unternehmen, die ohne einen agilen Ansatz gut zurechtkommen. In vielen Branchen aber steigt der Druck, schnell und sehr flexibel reagieren zu müssen. Hier bringt eine agile Unternehmenskultur oftmals den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Informatik Aktuell: Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre?

Martin Friedrich: Wir wünschen uns, dass die Entwicklung unserer deutschen Agile Software Factory weiterhin so positiv verläuft und wir zukünftig noch viele Kunden mit unseren Erfahrungen bei der eigenen agilen Transformation unterstützen dürfen.

Informatik Aktuell: Vielen Dank für das Gespräch!

Einführung agiler Methoden

Wer sich für die Einführung von agilen Methoden interessiert und mehr über das Angebot von Cegeka erfahren möchte, erhält hier weitere Informationen dazu:

Dr. Georg Loepp

Account Director

Cegeka Deutschland GmbH       

Mobile: +49 171 215 4909

E-Mail: Dr. Georg Loepp

Sprechen Sie uns an! Wir unterstützen gerne.

Im Interview
Das könnte Sie auch interessieren
Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben