Java EE 8: Interessenverbund der Java User Groups e.V. fordert Oracle zum schnellen Voranbringen auf

Oracle soll seit November 2015 seine Mitarbeit am Projekt Java EE eingestellt haben, obwohl es als Mitglied des Java Community Process (JCP) für dessen Weiterentwicklung verantwortlich ist. Nach dem momentanen Stillstand bieten sich, laut dem Interessenverbund der Java User Groups e.V. (iJUG), mehrere Alternativen für die Java EE-Zukunft an, allerdings soll keine davon Begeisterung für Java EE 8 wecken. Oracle soll für die im Herbst 2016 stattfindende JavaOne neue Informationen angekündigt haben. Markus Karg von der Java User Group Goldstadt (JUG PF) sagt dazu: "Egal, welche Lösung Oracle auf der JavaOne aus dem Hut zaubert, letztendlich ist in jedem Fall der JCP und damit die Community brüskiert, da sich Oracle an keinerlei Regeln des JCP hält und der Welt seine Interessen ohne jegliche weitere Diskussion oder Abstimmung aufdrückt, ohne auf die zahlreichen Expert Groups zu hören." 

Thomas Kurian, Oracle President für die Produkt-Entwicklung, hat vor einer Woche in einem Interview die Ziele von Oracle für Java EE bekanntgegeben. "Diese Ziele sind bereits seit Jahren bekannt, aber bisher nicht in die Tat umgesetzt worden", sagt Markus Karg. "Was wir umgehend brauchen, sind entsprechende JSRs, Zeitpläne, Early Drafts etc."

Tobias Frech, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des iJUG, meint: "Wenn Oracle zur JavaOne nicht umgehend ausreichend Ressourcen für den JCP und die JSRs vorsieht, dann wird die Community kein weiteres Vertrauen in Oracle setzen und nach anderen Alternativen suchen. Oracle vergibt sich dann die Möglichkeit, die Zukunft von Java EE, und damit auch die einer möglichen Basis für Cloud-Dienste, zu gestalten."

Weitere Informationen zu diesem Thema: 

 "Dreimal Zukunft und zurück – Perspektiven für Java EE 8", Artikel von Markus Eisele
 Interview mit Markus Karg zur Zukunft von Java EE 8
 Interview mit Thomas Kurian zum Thema Java EE
 Protokoll des JCP Executive Committee vom 12.07.2016

LB