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12. August 2015

Europäische Unternehmen sind Big Data-Nachzügler

Etwa 13 Prozent der Industrieunternehmen haben bisher Big Data-Analysen in ihre Unternehmensprozesse integriert. Dies ergab eine Studie des Analysten- und Beratungshauses BARC auf Basis einer internationalen Online-Umfrage, an der 559 Personen aus unterschiedlichen Branchen teilnahmen. Die meisten Teilnehmer kamen mit 37 Prozent aus der DACH-Region.  Europäische Unternehmen sind bei der Nutzung von Big Data deutlich vorsichtiger als jene aus nordamerikanischen. Dort sind Big Data-Analysen in 28 Prozent der befragten Unternehmen ein Teil der Geschäftsprozesse. Rechnet man die Pilotprojekte hinzu, können mehr als die Hälfte der nordamerikanischen Unternehmen praktische Erfahrungen mit Big Data aufweisen. Europäische Unternehmen sind mit 16, beziehungsweise 39 Prozent deutlich zurückhaltender. Noch hinter dem europäischen Durchschnitt liegt die DACH-Region. Hier sind Big Data in nur 14 Prozent der Unternehmen in die Prozesse integriert, an Pilotprojekten abrieten 20 Prozent der Unternehmen.

Big Data-Experten sind gefragt

Als Probleme beim Einsatz von Big Data sehen 53 Prozent der Befragten mangelndes fachliches, 48 Prozent zu wenig technisches Wissen. Folgerichtig plant ein knappes Drittel der Unternehmen mit Big Data-Projekten, in diesem Bereich neue Stellen zu schaffen – ein Vorhaben, für das laut BARC bislang noch zu wenig Experten zur Verfügung stehen. Ein weiteres Hemmnis bei der Nutzung großer Mengen polystrukturierter Daten sind die Themen Datenschutz und Datensicherheit. Diese nennen jeweils knapp die Hälfte der Befragten.  Fortbildungen rund um Big Data lohnen sich also. Im Dezember - kurz vor Weihnachten - gibt es beispielsweise einen Tag zu neuen Datenbanktechnologien und Big Data im Rahmen der Frankfurter Datenbanktage / IT-Tage 2015. Die IT-Tage mit dem Schwerpunkt Datenbanken / Frankfurter Datenbanktage finden in Frankfurt am Main zentral an der Messe statt.

Was bringt Big Data?

Die Ergebnisse der Studie lassen keinen Zweifel daran, dass Big Data-Analysen entscheidend zur Wertschöpfung beitragen. So geben 69 Prozent der Befragten an, dass Big Data-Initiativen zu besseren strategischen Entscheidungen führten. Mehr als die Hälfte sagte aus, operative Prozesse besser steuern zu können. Etwa ein Drittel der Befragten konnte das Ergebnis der Initiativen konkret beziffern: Im Schnitt erbrachten die Big Data-Initiativen eine Umsatzsteigerung von 13 Prozent und eine Kostenersparnis von 16 Prozent. 

Branchen rund um Big Data

Während die Fertigungsbranche bei Big Data noch am Anfang steht, sind andere Branchen schon deutlich weiter. Im Handel sind Big Data in 28 Prozent der Unternehmen Bestandteil der Geschäftsprozesse, im Finanzsektor immerhin bei einem Fünftel. Weitere 18 Prozent der Handelsunternehmen nutzen Big Data im Rahmen eines Pilotprojekts, Finanzunternehmen kommen hier auf 22 Prozent. Und auch in Industrieunternehmen findet langsam ein Umdenken statt: Mit 24 Prozent weist die Branche den höchsten Anteil an Pilotprojekten auf. 

Kundeninformationen stehen im Mittelpunkt

Im Fokus sind vor allem die Kunden: Am häufigsten sind geplante oder bereits laufende Big Data-Analysen in den Bereichen Marketing (25 Prozent) und Vertrieb (23). In den Antworten auf die offene Frage nach konkreten Einsatzszenarien kam auch der Begriff „Kunde“ mit Abstand am häufigsten vor: Die Unternehmen möchten mit den umfangreichen Daten, die ihnen verschiedene Quellen liefern, ein möglichst umfassendes Bild des Kunden generieren. Aber auch weitere Unternehmensbereiche wie Finanzen und Controlling, IT sowie die Produktion sind mit jeweils etwa einem Fünftel relativ häufig vertreten.  „Big Data Analytics versprechen in allen Unternehmensbereichen einen deutlichen Mehrwert“, sagt Andreas Geissler, Geschäftsführer Deutschland, Teradata GmbH. Firmen sollten aber darauf achten, keine Insellösungen zu schaffen, so Geissler weiter. Daher sei der mit 19 Prozent relativ hohe Anteil an bereichsübergreifenden Big Data-Projekten erfreulich. „Nur wenn Unternehmen ihre Daten aus allen Bereichen in einer übergreifenden Datenarchitektur integrieren, können sie ihren gesamten Wert erschließen. Eine solche Architektur hilft zudem, Datenschutz und -sicherheit zu verbessern.“ Die von von Teradata mitfinanzierte Studie steht auf der BARC-Website zum Download bereit. Das Programm der Frankfurter Datenbanktage / IT-Tage 2015 gibt es hier. (AH)
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