Datenbank PostgreSQL veröffentlicht neue Version
Die PostgreSQL Global Development Group hat die freie Datenbank PostgreSQL in Version 11 veröffentlicht. Die Entwickler verweisen im Release auf eine erhöhte Leistungsfähigkeit großer Datenbanken mit rechenintensiven Abfragen. Das Release konzentriert sich auf Stored Procedures, parallele Queries und Partitionierung. Neu ist ein "Just-In-Time-Compiler (JIT)" der für das Ausführen bestimmter Ausdrücke in Queries eingesetzt werden kann.
Ein Jahr nach der Veröffentlichung der PostgreSQL Version 10 steht ein neues Release an. Version 11 ergänzt die vorherige Version um viele Neuerungen. PostgreSQL 11 unterstützt etwa Funktionen, die komplette Transaktionen innerhalb der Stored Procedure verwalten können. Das bringt Vorteile für Entwickler, denn es ermöglicht ihnen, verbesserte und fortgeschrittene Anwendungen auf der Datenbank zu entwickeln, beispielsweise solche, die inkrementell große Datenmengen laden. Auch die Leistung paralleler Abfragen, was sich bei parallelen sequentiellen Scans und Hash Joins sowie Scans von partitionierten Daten bemerkbar macht, ist verbessert worden.
Abhilfe schafft auch die Kompilation "Just-In-Time-Compiler (JIT)", welche die Ausführung verschiedener Ausdrücke zur Laufzeit beschleunigt. Das Kompilieren von Ausdrücken in PostgreSQL verwendet das LLVM-Projekt um die Ausführung von Ausdrücken in WHERE- Klauseln, Ziellisten, Aggregaten, Projektionen und verschiedene interne Operationen zu beschleunigen. Um die JIT-Kompilation nutzen zu können, müssen die LLVM Abhängigkeiten installiert werden und die Einstellung jit = on muss in der PostgreSQL-Session gesetzt werden.
Partitionierung und weitere Verbesserungen
Des Weiteren sind signifikante Verbesserungen im Bereich der Partitionierung zu erkennen. Die Hash-Partitionierung, mit dem sich die Datenbank über einen Hash-Key partitionieren lässt, tritt ebenfalls erst in PostgreSQL 11 in Erscheinung. Um die Verwaltung von Partitionen zu begünstigen, führt Version 11 eine Catch-all- oder Default-Partition ein, die alle Daten aufnimmt, die keinem Partitionsschlüssel entsprechen.
Zudem kann der Foreign Data Wrapper postgres_fdw neuerdings Aggregate an entfernte Tabellen weitergeben, die Partitionen sind. Außerdem ist die Möglichkeit gegeben, Primärschlüssel (Primary Keys), Fremdschlüssel (Foreign Keys), Indices und Trigger an alle Partitionen weiterzugeben. Das bedeutet, dass wenn Partitionsschlüssel aktualisiert werden, verschiebt das Datenbankmanagementsystembetroffenen Zeilen automatisch in die richtigen Partitionen. PostgreSQL 11 unterstützt weiterhin das beliebte "Upsert"-Feature auf partitionierten Tabellen, wodurch sich Anwendungscode vereinfachen und Netzwerk-Overhead reduzieren lässt.
Auf der Downloadseite von PostgreSQL finden Sie Source-Code und Binaries für unterschiedliche Betriebssysteme zum Herunterladen. Einen Überblick der gesamten Neuerungen finden Sie hier.
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