Anonabox: Tor-Router zurückgezogen
Ein kleines Kästchen, das einem Mini-Modem gleicht, das sollte der neue Tor-Router sein, der Anonymisierung für alle ermöglichen sollte. Die Anonabox hätte sich zwischen Router und Rechner schalten lassen. Doch jetzt wurde die zunächst sehr erfolgreiche Kampagne auf Kickstarter zurückgezogen.
Die komplette Kommunikation über das Internet hätte sich mit ihr über das
Tor-Netzwerk leiten lassen. So war es für die Anonabox geplant. 45 Dollar sollte sie kosten. 7500 Dollar waren das Ziel der Kampagne auf
Kickstarter. Die Idee fand so großen Anklang, dass rasch mehr als 600.000 Dollar gesammelt waren.
Doch Kickstarter zog die Kampagne zurück. Es seien die Plattform-Regeln nicht eingehalten worden, alle UnterstützerInnen erhalten ihr Geld zurück.
So hatte der Entwickler der Anonabox August Germar behauptet, er habe das Design der Anonabox selbst erarbeitet, das Projekt basiere auf Open Source und auf Open Hardware. Auf den Bildern seien erste Prototypen zu erkennen. Tatsächlich wurde später die abgebildete Box als Produkt einer chinesischen Firma erkannt. Auch das Gehäuse stammt offenbar nicht von den Entwicklern der Anonabox.
Andere fanden Probleme mit der eingesetzten Software. Basis ist OpenWrt, jedoch wurde ein fest eingestelltes Passwort auf allen Geräten genutzt. Probleme dieser Art hätten jedoch in der Entwicklungszeit behoben werden können.
Dennoch zogen viele der nahezu 10.000 Unterstützerinnen und Unterstützer ihr Geld wieder zurück. Kickstarter reagierte und stoppte die Kampagne. Für einen neuen Anlauf müßte nun eine neue Kampagne gestartet werden.
Einen Tor-Router kann man allerdings auch einfach selbst bauen: Für etwa 60 Euro bekommt man die passenden Teile. Eine weitere Alternative ist es, Tails zu nutzen. Das Betriebssystem kann von einem USB-Stick aus gestartet werden und enthält Tor als Standard.
Wer sich für Sicherheitsthemen interessiert, kann bei Mike Kuketz interessante Informationen finden, unter anderem auch eine
Warnung vor dem Onion Pi Tor Proxy.
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