SAMBA-Software: Telekom und Markenrecht
Auf den Namen SAMBA taufte die Deutsche Telekom gerade eine Softwarelösung für den mobilen Bereich – ohne dabei an die schon länger existierende und geschützte OpenSource Software SAMBA zu denken. Die Göttinger SerNet GmbH hält die Markenrechte für SAMBA in Deutschland im Namen des internationalen SAMBA-Teams und konnte die Deutsche Telekom überzeugen, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben sowie ihr Produkt innerhalb von 6 Monaten umzubenennen.
Ende September brachte die Deutsche Telekom eine Software auf den Markt, die Apps auf dem Smartphone in einen abgeschotteten Container verpackt. Der Name dafür: SAMBA! (Safe Mobile Business Apps). Seit den frühen 1990er Jahren existiert jedoch mit SAMBA ein
OpenSource-Projekt, das die sehr verbreitete freie Alternative zu Microsofts Windows-Servern ist. SerNet hält für Deutschland bereits seit 1999 Rechte an der Marke SAMBA.
Die Deutsche Telekom hat gegenüber der SerNet jetzt rechtsverbindlich versichert, zukünftig auf die Bezeichnung SAMBA für eigene Produkte zu verzichten. Für die Umbenennung der Software wurde ein Zeitraum von sechs Monaten eingeräumt.
Dr. Johannes Loxen, Geschäftsführer der SerNet GmbH: „Dass ausgerechnet der Deutsche Telekom AG ein solcher Fauxpas unterläuft, hat uns verwundert. Sonst ist das Unternehmen ja sehr auf die Einhaltung von Markenrechten bedacht.“ Er freue sich über die schnelle und unkomplizierte Einigung, die beide Parteien erzielen konnten. „Hier war das Recht auf ,Geistiges' Eigentum“ auf der Seite eines OpenSource-Projektes.“ Die Rechte an SAMBA werde man auch weiter aktiv verteidigen, um Verwechslungen mit anderen Softwareprojekten möglichst zu vermeiden und um zu dokumentieren, dass auch OpenSource-Software in gleicher Weise durch gewerbliche Schutzrechte umfasst ist wie Software mit geheimem Quellcode.
SAMBA ist die wichtigste freie Software-Alternative bei SMB/CIFS-Servern, sowohl im Windows-Umfeld als auch unter Unix und auf dem Mac. SerNet ist internationale Anbieterin von SAMBA-Support und hält auf ihren Servern eine Vielzahl fertig kompilierter SAMBA-Pakete für verschiedene Plattformen bereit. Das Unternehmen vertritt die Interessen des SAMBA-Teams in Deutschland und weltweit.
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