G7 in Takamatsu setzt Schwerpunkt auf Digitalthemen
Im Mai 2016 findet der Gipfel der sieben bedeutendsten Industrienationen der Welt (G7) in Japan statt. Im Vorfeld dazu treffen sich erstmals die ITK-Minister der Mitgliedsländer in einem gesonderten, zweitägigen Treffen, welches morgen in Takamatsu City beginnt. Im Fokus des Treffens stehen Innovation und wirtschaftliches Wachstum sowie Cybersicherheit und ungehinderter Datenfluss. "Das Treffen der Digital-Minister der bedeutendsten Wirtschaftsnationen zur Gipfel-Vorbereitung ist ein wichtiges Signal. Es unterstreicht die Bedeutung der Digitalisierung für die globale Wirtschaft", sagt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom. "Die Leistungsfähigkeit einer Industrienation misst man nicht mehr in Tonnagen, sondern im Grad der Digitalisierung. Digitale Geschäftsmodelle in der Industrie, innovative Start-ups sowie eine leistungsfähige digitale Infrastruktur sind heute die Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit von Volkswirtschaften." Rohleder ist der Meinung, dass das Vorbereitungstreffen dazu führen sollte, dass die digitale Transformation auch auf dem G7-Gipfel eine bedeutende Rolle spielt.
Der G7 sollte sich laut Bitkom besonders für die Beseitigung von technischen und rechtlichen Barrieren einsetzen, um weltweit für gleichermaßen geschützte und freie Datenflüsse zu sorgen. "Nur wenn Daten grenzüberschreitend ausgetauscht werden, können Anwendungen wie Cloud Computing, Big Data oder Industrie 4.0 weltweit erfolgreich sein und innovative Technologien entwickelt werden. Der sichere Datenfluss ist heute von so entscheidender Bedeutung wie in der Vergangenheit der Abbau von Zöllen und Reisebeschränkungen", erläutert Rohleder.
Gleichzeitig soll der G7 den Kampf gegen die Cyberkriminalität verstärken. "Die zunehmende Vernetzung sorgt für wirtschaftliches Wachstum und eine Vielzahl neuer Anwendungen für Unternehmen und Bürger. Zugleich bietet sie auch Kriminellen neue Möglichkeiten, denen mit einer noch stärkeren internationalen Zusammenarbeit entgegengetreten werden muss", sagt Rohleder. 51 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind laut einer Bitkom-Studie von digitaler Wirtschaftsspionage, Datendiebstahl oder Sabotage betroffen. Dadurch entsteht allein in Deutschland ein Schaden von rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. Weiterhin sei ein klares Bekenntnis zu verstärkten Investitionen in digitale Infrastrukturen und grenzüberschreitende Standards, wie etwa beim Mobilfunk, nötig. Die G7 sei als Gruppe der führenden Industrienationen gegründet worden und müsse jetzt Wegbereiter für die Digitalisierung anderer Länder werden, so Rohleder.
LB