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29. März 2019

Sprachassistent Q: Die erste genderlose Stimme

Ein Team aus Dänemark hat den ersten genderlosen Sprachassistenten vorgestellt. Q soll für mehr Inklusion in der Sprachtechnologie sorgen und damit einen Gegenentwurf zu Alexa, Cortana oder Siri bieten.

"Hi, I am Q. The first genderless voice-assistant. Think of me like Siri or Alexa but neither male nor female. I am created for a future will be no longer define by gender, which rather how we define ourselves." Q, der erste genderlose Sprachassistent, verzichtet auf klassische Rollenbilder, sodass sich auch Menschen, die sich nicht als eindeutig weiblich oder männlich identifizieren, angesprochen fühlen. KI kann eine große Chance sein, um ein gesellschaftliches Bewusstsein für überholte Stereotypen zu schaffen. Die Idee, Q zu entwickeln, kommt aus Dänemark, besser gesagt, aus der Hauptstadt Kopenhagen. "Copenhagen Pride", eine Organisation, welche sich für die Rechte von Homo- und Bisexuellen, Intersexuellen und Transpersonen stark macht, forschte zusammen mit Anne Jørgensen, Linguistin und Forscherin von der Universität Kopenhagen.

Sprachassistenzen bedienen klassische Rollenbilder

Auffällig ist, dass Sprachassistenten, die Dienstleistungsservices erfüllen, meist mit einer weiblichen Stimme ausgestattet sind, etwa wie Amazons Alexa oder Microsofts Cortana. Zwar gibt Siri keine genaue Antwort auf die Frage, ob sie ein Mann oder eine Frau ist, jedoch klingt die Stimme "weiblich". Im professionellen Sektor hingegen werden, wie IBM’s Watson oder Einstein von Salesforces, häufiger männliche Stimmen genutzt. Anwender scheinen sich daran gewöhnt zu haben, denn Studien zeigen, dass Nutzer weibliche Stimmen bevorzugen, wenn sie Hilfestellung wünschen. Männliche Stimmen hingegen verknüpfen sie mit wichtigen Informationen, die es zu befolgen gilt. Diese bewusste oder unterbewusste Erwartungshaltung an Geschlechterrollen könnte eine genderlose Stimme wie Q ablösen.

Wie wurde Q entwickelt?

Für die geschlechtsneutrale Stimme wurden fünf Stimmen aufgenommen, die nicht als typisch männlich oder weiblich definiert werden konnten. Danach wurden die Aufnahmen in einen geschlechtsneutralen Bereich verschoben, der zwischen typisch männlicher Frequenz (80 Hz) und typisch weiblicher Frequenz (220 Hz) liegt. Anschließend sollten 4.600 Teilnehmer europaweit die modulierten Stimmen auf einer Skala von 1 (männlich) bis 5 (weiblich) bewerten. Angepasst wurde sie solange, bis sie als geschlechtsneutral (etwa einer Tonhöhe von 145 bis 175 Hz) empfunden wurde.

Eine Hörprobe des Sprachassistenten Q finden Sie hier (Youtube).

LG

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