"Cybersecurity-Index 2020": Cybersicherheit im Wandel
Ein Strategiewechsel im Bereich Cybersicherheit ist erforderlich – Das ist eines der Ergebnisse des "Cybersecurity-Index 2020". Dabei sehen 78 Prozent der befragten Entscheider großen Bedarf an einem dringenden Wandel in ihren Unternehmen. Im Vorjahr waren etwa 70 Prozent dieser Auffassung. Der Trend, Daten in die Cloud zu verlagern, erfordert moderne Systeme und Netzwerke, welche die klassische IT-Sicherheit nicht mehr decken kann.
Im Rahmen der Command Control, einem internationalen sowie einem branchenübergreifenden Summit der Messe München, wurden 300 Entscheider zu Cybersecurity befragt. Dabei herausgekommen ist der "Cybersecurity-Index 2020". Dabei setzt sich die Erkenntnis, dass eine vollständige Sicherheit in Zeiten von vernetzten Internet-, Cloud- und Industrie-4.0-Anwendungen nicht möglich ist, bei deutschen Sicherheitsentscheidern durch. 80 Prozent der Befragten glauben, dass derzeit eine vollständige Absicherung nicht möglich sei. Dadurch setzen Entscheider vermehrt auf Resilienz, also die Schadensbegrenzung nach einem möglichen Cyberangriff, anstatt auf Prävention.
Was wird derzeit seitens der Unternehmen unternommen?
Viele Unternehmen bereiten sich mittels Einzelmaßnahmen wie Aktionsplänen auf den Ernstfall vor (86 Prozent), andere greifen zusätzlich auf Krisenkommunikationsmaßnahmen (87 Prozent) zurück. Nur jeder fünfte Befragte sieht das eigene Unternehmen exzellent aufgestellt, sodass es problemlos mit schwersten Datenverlusten umgehen oder sogar bei einem schwerwiegenden Vorfall den Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechungen aufrechterhalten könnte.
Eigene Strukturen stehen den Unternehmen im Weg
60 Prozent der Entscheider geben außerdem an, dass die eigenen Strukturen ihres Unternehmens das Durchsetzen von Cybersicherheit erschweren. Dennoch sind 83 Prozent gewillt, mehr Geld in die eigene Cybersecurity zu investieren. Dazu gehört nicht nur technische Modernisierung der Sicherheitsinfrastruktur (79 Prozent), sondern ebenfalls das Aufstocken von IT-Personal (86 Prozent). "Der Austausch mit internationalen Cyber- und Risk-Vordenkern sowie die Vernetzung mit digitalen Entscheidern anderer Unternehmen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um den Umbau klassischer IT-Sicherheit in resiliente Cybersecurity voranzutreiben", äußert sich Katharina Keupp, Projektleiterin der Command Control zur derzeitigen Lage.
Dem ganzen Vorhaben gegenüber steht der wachsende Fachkräftemangel. Denn gut ausgebildete Fachkräfte sind in Deutschland Mangelware. 2018 blieben, laut Digitalverband Bitkom, rund 82.000 offene Stellen unbesetzt.
Den Cybersecurity-Index 2020 finden Sie hier.
LG
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