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[Sponsored Post] 12. Februar 2019

Digitalisierung im Mittelstand

Der Mittelstand sieht sich mit fundamentalen und weitreichenden Veränderungen konfrontiert. Diese betreffen alle Bereiche und Prozesse der Unternehmen, von der Produktentwicklung zur Produktion bis hin zum Service und den begleitenden Prozessen aus Buchhaltung, IT etc. Die vierte industrielle Revolution, auch Industrie 4.0 oder Industrial Digitalization genannt, bietet Unternehmen durch weitreichende Digitalisierung ihrer Prozesse erhebliches Potenzial, ihre Effizienz zu steigern. Zusätzlich entstehen durch die digitale Vernetzung der Produkte, der Produktion – eigentlich nahezu allen Dingen innerhalb und außerhalb des Unternehmens – bislang ungeahnte Möglichkeiten für neue Prozesse, Innovationen und Wertschöpfungsbereiche.

So ermöglicht etwa Big Data die Schaffung neuer Services und Produkte, die deutlich fokussierter auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, während z. B. RPA-Technologien die autonome Automatisierung von Prozessen weiter vorantreiben. Es existieren vielfältige Lösungen zur Digitalisierung auf dem Markt, es ist für viele Unternehmen hier unmöglich einen Überblick zu gewinnen.

Weiterhin ist die digitale Transformation eines Unternehmens keineswegs ein IT-Projekt, bei dem mit den richtigen Tools und Apps alle Anforderungen umgesetzt und Probleme gelöst werden. Jede digitale Transformation erfordert eine vorher definierte Strategie und umfasst neben der IT alle Geschäftsprozesse und berücksichtigt die Anforderungen der Kunden und Mitarbeiter.

Der erste Schritt

Mittelständische Unternehmen müssen agiler, schneller und innovativer werden, um künftig mit ihren globalen Mitbewerbern Schritt halten zu können. Bestehende Geschäftsmodelle müssen analysiert und hinterfragt werden. Nicht mehr das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern die hohen Anforderungen des Kunden, die sich ständig verändernden Kundenbedürfnisse optimal zu befriedigen, wird der zentrale Erfolgsfaktor der Zukunft. Dabei gilt es die eigenen Produkte über zusätzliche Services und Angebote zu differenzieren. Es fällt jedoch vielen Unternehmen schwer, eine passende Digitalisierungsstrategie sowie die richtigen Entscheidungswege für ihre Investitionen zu finden, da der Überblick fehlt und die schiere Anzahl an Anwendungen/Optionen insbesondere für viele Einsteiger überwältigend wirkt. Der folgende Artikel soll daher ein komprimierter Überblick zu den relevantesten Services für den Mittelstand und den damit verbundenen Vorteilen sowie Pflichten erfolgen.

Internet of Things – das vernetzte Unternehmen

Das Internet of Things (IoT) ist ein Netzwerk von physischen Objekten, die über integrierte Technologien oder Sensoren untereinander oder mit der Umgebung interagieren. Viele Unternehmen nutzen IoT-Services zur Datenerfassung und Datenanalyse. Aus den gewonnenen Daten lassen sich u. a. präventive Maßnahmen ableiten (z. B. preventive maintenance), Ressourcen effizienter einsetzen und Prozesse sowie Maschinen optimieren.

Somit bildet IoT eine wichtige Grundlage für die digitale Transformation des Mittelstands. Bekannte Beispiele sind Trackingsysteme bei Logistikunternehmen, automatisierte Fehlermeldungen in der Maschinenwartung oder voll automatisierte Produktionsabläufe z. B. in der Autoindustrie. IoT-Plattformen als Teil der digitalen Unternehmensstrategie werden daher zukünftig einen immer größeren Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.

IoT-Plattformen ermöglichen die digitale Nachbildung von Produktionsumgebungen – sogenannten digitalen Zwillingen. Diese Plattformen simulieren reale Produktionsabläufe basierend auf gesammelten Daten. Durch die Simulation erhalten Anwender Informationen und Daten, die ihnen u. a. wertvolle Erkenntnisse über ihre produktiven Prozesse liefern. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich ungenutzte Potenziale oder etwaige Produktionsschwachstellen identifizieren und bearbeiten. Zusätzlich sind die angeschlossenen produktiven Umgebungen über die IoT-Plattform vollautomatisch steuerbar.

Vorteile auf einen Blick

  • Simulation und Analyse von geschäftskritischen Daten,
  • Früherkennung von Schwachstellen,
  • Anpassung der IoT-Plattform an Kundenbedürfnisse,
  • Kostenreduzierung der Produktionslinien,
  • Vernetzung firmeninterner Arbeitsbereiche und
  • Verbesserung der Kundenservicequalität durch die Verwendung von IoT-Plattformen.

Cloud-Computing

Die Migration von Software und ganzen IT-Infrastrukturen in die Cloud bietet dem Mittelstand diverse Vorteile: Oben auf der Agenda stehen in der Regel Kosteneinsparungen – vor allem gelten jedoch Agilität und Flexibilität als die wichtigsten Treiber. Dreh- und Angelpunkt ist das schnelle und flexible Skalieren von Rechenkapazitäten, ohne das neue Hardware angeschafft werden muss. Der Anwender bekommt das geliefert, was er braucht: Einen performanten Service – ohne sich dabei um irgendeine Infrastruktur Gedanken machen zu müssen.

Unternehmen reagieren so dynamisch auf ein stetig wechselndes Volumen im Tagesgeschäft und sind nicht mehr von starren IT-Strukturen abhängig. Außerdem gestaltet sich die Einführung neuer Dienstleistungen und Anwendungen effizienter, da Entwickler ihre Applikationen auf standardisierte Cloud-Plattformen ausrichten können und diese dadurch nicht kostenaufwändig an die individuellen IT-Infrastrukturen angepasst werden müssen.

Die Sicherung Ihrer Daten

Die Sicherung von kritischen Unternehmensdaten ist im Angesicht neuer Datenschutzverordnungen ein kritischer Faktor für Unternehmen aller Branchen. Geschäfts- und Kundendaten müssen lückenlos gesichert sein, was einen hohen personellen und finanziellen Aufwand bedeutet. Bei der Nutzung einer Cloud erfolgt die Datenspeicherung in externen, hochprofessionellen Rechenzentren. Aufgrund der Spezialisierung und der Größe fokussieren diese Zentren sich nicht nur auf den technischen Schutz in Form von regelmäßigen Software-Updates und professionellem Security-Monitoring, sondern gewährleisten auch einen hochwertigen, physikalischen Schutz.

Der Weg in die Cloud

Die Migration in die Cloud beginnt typischerweise mit der Definition der Ziele und der Wahl des Cloud-Modells. Hierbei werden die Motivation und die Anforderungen des Unternehmens genau formuliert: Hoher Kostendruck, unnötige Engpässe von Rechnerkapazitäten oder die Verlagerung des Rechenzentrums aufgrund fehlender Kernkompetenz können mögliche Gründe für eine Transformation sein. Weiterhin sollten Anwender gründlich darüber nachdenken, welche Cloud-Modelle optimal für ihre Ziele geeignet sind.

Zu den üblichen Cloud-Modellen gehören:

  • Public Cloud: In der Public Cloud mieten Anwender IT-Infrastruktur von Cloud-Anbietern auf einer flexiblen Basis. Kunden müssen kein Kapital in physische Datenzentrumsinfrastrukturen investieren und können Serverkapazitäten dynamisch ihrem eigenen Tagesgeschäft anpassen.
  • Private Cloud: Die Private Cloud steht einem einzelnen Kunden exklusiv zur Verfügung. Das Hosten und Verwalten erfolgt intern über eigene Rechenzentren oder durch entsprechend qualifizierte Dienstleister.
  • Hybrid Cloud: Die Hybrid Cloud bündelt IT-Infrastrukturen aus den Bereichen der Public Cloud und Private Cloud – je nach Anforderungen der einzelnen Applikationen.

Vorteile auf einen Blick

  • Zeitnahe Skalierbarkeit der IT-Leistungen,
  • Reduzierter Administrator- und Entwickleraufwand,
  • Investitionen in neue Hardware entfallen,
  • Erhöhte Datensicherheit und
  • Effiziente und günstige Implementierung neuer Lösungen und Anwendungen.

Robotic Process Automation – der elektronische Kollege

Im Zuge der technologischen Entwicklungen der letzten Jahre stellt die automatisierte Ausführung von manuellen, repetitiven Arbeitsprozessen eine logische Konsequenz dar. Robotertechnologien interpretieren diese Tätigkeiten als Algorithmus und setzen diese automatisiert um. Insbesondere mittelständische Unternehmen weisen eine hohe Quote an regelbasierten, wiederkehrenden und standardisierbaren Prozessen auf wie u. a. die Bedienung von Kundenmanagementsystemen, die Pflege der IT-Infrastruktur sowie weitere administrative Tätigkeiten, die mit einem hohen Ressourceneinsatz einhergehen.

Mit RPA-Technologien sind vielfältige Szenarien zur Erhöhung von Qualität sowie Produktivität schnell identifiziert und umgesetzt. Zusätzlich werden Mitarbeiter von repetitiven Arbeiten entlastet und können sich wieder verstärkt wertschöpfenden Aufgaben wie dem Kundenservice widmen. Damit bewirkt diese Technologie nicht nur eine höhere Effizienz der Arbeitsabläufe, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen, die zu wesentlichen Wettbewerbsvorteilen für mittelständische Unternehmen führen. Mögliche Einsatzgebiete sind:

  • Back Office: bei Kontenzusammenführungen, Stammdatenverwaltungen oder Datenbereinigungen, etc.
  • Kundenservice: bei Kontoeröffnung oder -sperrung, Onboarding, sonstigen fallabschließenden Bearbeitungen von Aufträgen, robotergestützten Serviceanfragen über Chatbots, etc.
  • Compliance: zur Geldwäsche- und Betrugsprävention, Generierung von Regulierungsberichten, interne Revision und normative Compliance.
  • Prototypenentwicklung: Anbindung von Software-Prototypen ohne klassische Integration an das Kunden-Backend mittels RPA zum Datenaustausch.

Die Anwendungsmöglichkeiten von RPA sind jedoch nicht nur auf diese Bereiche begrenzt. In der Regel sind jegliche manuell-wiederkehrenden Prozesse, die mit strukturierten Datensätzen ausgestattet und durch hohe Volumina ausgezeichnet sind, durch RPA ausführbar.

Big Data – Wenn die Datenmenge wächst

Daten sind die treibende Kraft, die die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens maßgeblich prägt. Nicht ohne Grund werden Daten vielfach auch als das neue Öl bezeichnet. Wer auf die richtigen Daten zugreifen kann und in der Lage ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen und geeignete Maßnahmen abzuleiten, der wird das Geschäft und den Wettbewerb dominieren. Je mehr ein Unternehmen z. B. über die eigene Zielgruppe weiß, desto kundenspezifischer kann es Dienstleistungen & Produkte offerieren: Wann ist die beste Zeit für Angebote, welche Produkte sind besonders gefragt, welche weniger?

Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor wird zukünftig sein, wie kollaborativ Unternehmen aufgestellt sind. Das gemeinsame Nutzen von Daten unternehmens- und auch branchenübergreifend ermöglicht das Entstehen bislang nicht da gewesener Geschäftsmodelle. Wer kollaborativ ist, wird Zugriff auf für ihn vollkommen neue Daten erhalten und diese für sich und seine Services nutzen.

Das eigene Unternehmen besser kennenlernen

Auch für Big-Data-Projekte gilt: Es gibt nicht die eine richtige Lösung. Es gibt nicht die eine richtige Vorgehensweise. Jede Umsetzung ist so individuell wie das Unternehmen und seine Produkte. Das Vorgehen ist auch hier von Agilität und der Bereitschaft, auch mal einen falschen Schritt zu machen und diesen wieder zu korrigieren, geprägt.

Die Digitalisierung des Mittelstandes ist längst keine Option mehr, sondern unbedingte Pflicht.

Der erste Schritt liegt in der Datenerhebung sowie deren Auswertung. Unternehmen erhalten auf Basis dieser Daten die Möglichkeit eigene Geschäftsprozesse zu hinterfragen und Anpassungen vorzunehmen. In den anschließenden Iterationen können mit Hilfe von Data-Analysten nicht nur tiefere Einblicke gewonnen, sondern auch neue Zusammenhänge sowie neue Ideen geschaffen werden. Das Ziel dieser unternehmensinternen Geschäftsanalyse ist zum einen die Optimierung der eigenen Prozesse, zum anderen aber auch eine kundenzentrierte Vorgehensweise.

Vorteile auf einen Blick:

  • Quellenvielfalt für den Erhalt ausführlicher Informationen
  • Optimierung der Geschäftsstrategie
  • Erweiterung der Produktentwicklung
  • Automatisierung von Geschäftsprozessen
  • Agilere Reaktionsfähigkeit
  • Effizienzsteigerung
  • Kosteneinsparung bei Geschäftsprozessen

Resümee

Die Digitalisierung des Mittelstandes ist längst keine Option mehr, sondern unbedingte Pflicht. Neue Kunden und Wettbewerber suchen nach Alternativen zu etablierten Prozessen und gefährden bisher als selbstverständlich geltende profitable Unternehmen und deren Geschäftsfelder. Angesichts dieser Herausforderungen muss der Mittelstand die Chance ergreifen, seine Rolle als vertrauenswürdiger Partner in einer "New Economy" neu zu definieren.  

Für fast alle Unternehmen hängt der Erfolg davon ab, wie gut sie ihr "business as usual" mit neuen Technologien bereichern und zu einem unverzichtbaren Partner werden, der für seine Kunden Geschäfts- und Branchengrenzen überschreitet. Um sich in der "New Economy" zu etablieren, müssen Unternehmen offen sein für Innovationen, Relevanz demonstrieren und eine nachhaltige Vertrauensbasis schaffen. Der Einstieg ist für viele eine große Hürde, die aber genommen werden muss – mit Blick auf ein profitables, relevantes und nachhaltiges Geschäftsmodell.

GFT Technologies SE

Als erfahrener Technologiepartner treibt die GFT Technologies SE (GFT) die digitale Transformation voran. Unser globales Innovationsteam konzipiert neue Geschäftsmodelle mit Fokus auf die Themen Blockchain, Cloud Engineering, künstliche Intelligenz und Internet of Things über alle Branchen hinweg. Gegründet 1987, ist das Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern in Europa sowie Nord- und Südamerika aktiv. Mit fundiertem Branchenwissen beraten wir weltweit führende Unternehmen und entwickeln maßgeschneiderte IT-Lösungen.

www.gft.de

Kontakt:

Benedikt Schepp
Marketing & Communications Manager

GFT Technologies SE 
Kölner Straße 10
65760 Eschborn

Telefon +49 6196 969 2714
E-Mail: benedikt.schepp@~@gft.com

Autor

Dr. Michael Hecker

Dr. Michael Hecker ist Diplom-Informatiker sowie promovierter Maschinenbauer mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Consulting.
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