Suse wechselt wieder den Besitzer
Nach Novell, Attachmate und Micro Focus wechselt die Nürnberger Linux-und Open-Source-Firma SUSE Linux GmbH ein viertes Mal den Besitzer: Der neue Eigentürmer ist der schwedische Finanzinvestor EQT Partners. Das bisherige Managementteam bleibt erhalten. Für rund 2,535 Milliarden US-Dollar verkauft das britische Software Unternehmen Micro Focus die Nürnberger Open-Source-Firma an EQT Partners. Sobald die Aktionäre von Micro Focus der Übernahme zustimmen und auch die Wettbewerbsbehörden ihre Genehmigung erteilen, sollte der Deal bis Anfang 2019 vollzogen sein.
Das 1992 gegründete Unternehmen Suse ist der weltweit erste Anbieter eins Opens-Source-Linux-Betriebssystems für Unternehmen gewesen. Mit rund 1.400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 320 Millionen Dollar ist Suse einer der Marktführer für Infrastuktur- und Anwendungsbereitstellungslösungen für On-Premisies- und Cloud-basierte Workloads. 2004 übernahm das amerikanische Unternehmen Novell den Linux-Spezialisten, wobei das Netzwerk-Unternehmen zu großen Teilen bereits von Attachmate aufgekauft war. Suse jedoch blieb als eigenständige Business Unit erhalten. 2014 kaufte Micro Focus Attachmate auf und damit auch Suse.
Fokus auf Selbstständigkeit
Trotz des Wechsels wird CEO Nils Brauckmann weiterhin das Unternehmen leiten und seine Geschäftsaktivitäten im Bereich Open-Source-Unternehmenssoftware und Public Cloud erweitern. Zudem vermeldete EQT, dass das Unternehmen weitgehend als eigenständiges Unternehmen agieren soll. "Heute ist ein aufregender Tag in der Geschichte von Suse. Durch die Partnerschaft mit EQT werden wir ein völlig unabhängiges Unternehmen", äußerte sich Nils Brauckmann zur Übernahme. "Das nächste Kapitel in der Entwicklung von Suse wird die Dynamik der letzten Jahre fortsetzen und sogar noch beschleunigen. Gemeinsam mit EQT werden wir sowohl von weiteren Investitionsmöglichkeiten als auch von der Kontinuität eines Führungsteams profitieren, das auf langfristiges profitables Wachstum ausgerichtet ist und sich gleichzeitig auf den Erfolg unserer Kunden und Partner konzentriert."
Konkurrent Red Hat
Ein Ausbau des Unternehmens ist notwendig, wenn sie unter den Spitzenreitern bleiben wollen. Der Hauptkonkurrent von Suse ist das amerikanische Unternehmen Red Hat. Zwar sind die Umsätze von Suse in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, von 253,8 Millionen Dollar im Jahr 2016 auf 303,4 Millionen Dollar, doch gegenüber dem amerikanischen Unternehmen liegen sie weit zurück. Alleine im Geschäftsjahr 2018 konnte Red Hat einen Umsatz von 2,9 Milliarden Dollar verzeichnen, ein Anstieg gegenüber 2017 von 21 Prozent. Zum Vergleich: Suse erzielte einen Umsatz in den ersten sechs Monaten von 2018 von rund 164 Millionen Dollar.
LG
Sie möchten zukünftig per Newsletter der Informatik Aktuell informiert werden? Hier können Sie sich anmelden.