SIEM auf dem Prüfstand: Tod einer Technologie?

Die Diskussion um Security Information and Event Management (SIEM) hat in der IT-Sicherheitsbranche in letzter Zeit erheblich an Fahrt aufgenommen. Dabei gehen die Meinungen auseinander: Während einige Fachleute in den USA bereits die These "SIEM ist tot" vertreten, stellen sich andere die Frage, ob diese drastische Einschätzung gerechtfertigt ist. Benötigen Unternehmen tatsächlich neue Ansätze für ihre Sicherheitsstrategien oder bietet SIEM nach wie vor unverzichtbare Vorteile?
Ein Überblick über SIEM
Es lohnt sich zunächst ein kurzer Überblick über SIEM, um diese Fragen zu beleuchten. SIEM sammelt, analysiert und kategorisiert Maschinendaten aus verschiedenen Quellen. Ein zentrales Security-Management-System sorgt für volle Sichtbarkeit und Transparenz der Netzwerkaktivitäten. SIEM kombiniert Security Information Management (SIM) und Security Event Management (SEM) und ermöglicht die Echtzeitanalyse von Daten aus allen Netzwerkkomponenten. Dadurch helfen SIEM-Systeme Unternehmen, internen und externen Bedrohungen stets einen Schritt voraus zu sein.
Vorteile und Limitationen von SIEM-Systemen
Keine Frage: Die Einführung von SIEM-Systemen brachte erhebliche Vorteile für die Cybersicherheit von Systemen mit sich. Es gab und gibt jedoch auch beträchtliche Probleme und Limitationen traditioneller SIEM-Systeme. Die aufwendige Konfiguration und Integration erfordern oft erhebliche Ressourcen. Zudem basiert die Erkennung von Bedrohungen überwiegend auf festen Regeln, was zur Folge hat, dass neuartige Angriffe teilweise übersehen werden.
Auch die Erzeugung von falsch positiven Meldungen kann die Effektivität eines SIEM-Systems beeinträchtigen. Diese Herausforderungen kulminierten letztendlich in der These, dass traditionelle SIEM-Systeme den modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gewachsen seien. Alternative Systeme böten erweiterte Möglichkeiten und könnten besser auf die sich ständig wandelnde Bedrohungslandschaft reagieren. Ob diese neuen Ansätze tatsächlich die Zukunft der IT-Sicherheit darstellen oder SIEM weiterhin eine zentrale Rolle spielen wird, bleibt eine der spannendsten Fragen der aktuellen Diskussion.
Der Wandel in der IT-Sicherheitslandschaft
Die Bedrohungslage im IT-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert und das hat auch Einfluss auf die Nutzung von SIEM-Systemen. Das BSI verzeichnete im Jahr 2023 rund 21.000 mit Schadsoftware infizierte Systeme – pro Tag wohlgemerkt [1]. Die Entwicklung ist alarmierend, da Angreifer immer raffinierter werden und ihre Techniken kontinuierlich weiterentwickeln.
Eine der größten Herausforderungen besteht in der Vielfalt und Komplexität der Angriffsvektoren, die von Ransomware und Phishing bis hin zu Bedrohungen durch Innentäter reichen. Ransomware-Angriffe beispielsweise sind nicht nur häufiger geworden, sondern auch besser versteckt. Die Täter schleusen sie oft unbemerkt in Netzwerke ein. Dort bleiben sie, bis sie zum optimalen Zeitpunkt zuschlagen. Phishing-Angriffe hingegen sind zunehmend schwerer zu erkennen, da sie mittlerweile täuschend echt gestaltet sind und selbst versierte Nutzer hinters Licht führen können.
Moderne Erkennungsmethoden
Heutige Angreifer sind schwieriger zu erkennen, da ihre Aktivitäten oft unter dem Radar traditioneller Erkennungssysteme laufen. Besonders Bedrohungen durch Innentäter sind schwer zu ermitteln. Moderne Sicherheitssysteme setzen verstärkt auf Anomalie-Erkennung, um ungewöhnliche Muster und Verhaltensweisen zu identifizieren, die auf Angriffe hindeuten könnten. Beispielsweise kann ein ungewöhnlich hohes Datenaufkommen eines Mitarbeitenden auf einen Innentäter hinweisen.
Zukunft der IT-Sicherheitsstrategien
Traditionelle regelbasierte SIEM-Systeme können zwar ebenfalls Anomalien erkennen, sie sind jedoch nicht immer in der Lage, komplexe und vielfältige moderne Angriffe zu erfassen. Eine aktuelle BSI-Untersuchung zeigt, dass Künstliche Intelligenz die Cyberbedrohungslandschaft erheblich verändert, indem sie sowohl Angreifenden als auch Verteidigenden neue Möglichkeiten bietet [2]. Verteidigungssysteme können Maschinelles Lernen und fortschrittliche Algorithmen nutzen, um Angriffe zu identifizieren, bevor diese Schaden anrichten können. Moderne SIEM-Systeme enthalten heute bereits KI-Module, die als Lizenzerweiterung aktiviert werden können. Dennoch bleibt das traditionelle SIEM oft starr und unflexibel, da die Hersteller den Fokus bisher nicht konsequent auf KI gesetzt haben und nur vereinzelte Ansätze in diesem Bereich bieten.
Die steigende Komplexität der Angriffe stellt somit eine der größten Herausforderungen für die IT-Sicherheit dar.
Herausforderungen traditioneller SIEM-Systeme
Doch neben den zunehmenden Bedrohungen in der IT-Sicherheit gibt es noch weitere Herausforderungen, mit denen SIEM-Systeme zu kämpfen haben. Traditionelle SIEM-Systeme können nur auf Bedrohungen hinweisen, die in ihren Regeln und Erkennungsmustern vordefiniert sind. Diese starre Vorgehensweise ist ein signifikanter Nachteil, da sie keine dynamische Anpassung an neue, unbekannte Bedrohungen ermöglicht. Um die Komplexität der Implementierung zu reduzieren, bieten die meisten SIEM-Hersteller eine Vielzahl von vordefinierten Regelsätzen an. Diese können aktiviert oder deaktiviert werden, angepasst an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Wenn diese Regelsätze jedoch nicht sorgfältig konfiguriert und überwacht werden, kann dies zu einer Flut von Meldungen führen, darunter viele Fehlalarme (False Positives).
Alarm Fatigue und Ressourcenaufwand
Diese hohe Fehlalarmrate kann eine Alarm Fatigue auslösen, einen Zustand, in dem Sicherheitsteams echte Bedrohungen übersehen, weil sie von der Masse an Meldungen überwältigt sind. Denn ein SIEM-System priorisiert die Meldungen nicht unbedingt genauso wie ein Sicherheitsexperte. Die Alternative zu dieser Art der Nutzung ist die Definition eigener Regeln und Trigger. Der zeitliche und organisatorische Aufwand für die Einrichtung und Pflege von SIEM-Regeln ist jedoch erheblich. Unternehmen müssen oft zahlreiche Ressourcen investieren, um die Regelsätze anzupassen und zu optimieren. Selbst dann bleibt die Herausforderung bestehen, zwischen wichtigen und weniger wichtigen Alarmen zu unterscheiden.
Grenzen der SIEM-Systeme
Es besteht bei SIEM-Systemen also grundsätzlich die Wahl zwischen einer hohen Komplexität mit einer sehr zeitaufwendigen Implementierung oder einer Flut an Meldungen, unter der sich die relevanten kaum herausfiltern lassen. Diese Schwierigkeiten verdeutlichen, dass SIEM-Systeme allein nicht ausreichen, um automatisiert auf moderne Bedrohungen zu reagieren.
Automatisierung als Schlüssel zur Effizienz in der IT-Sicherheit
Automatisierung spielt eine entscheidende Rolle in der Cyber Security und bietet im Vergleich zu menschlichen Eingriffen erhebliche Vorteile. Ein wesentlicher Aspekt ist die Effizienz: Während manuelle Prozesse zeitaufwendig und fehleranfällig sind, arbeiten automatisierte Systeme konsistent und präzise. Menschliche Fehler können schwerwiegende Sicherheitslücken verursachen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können. Automatisierung minimiert dieses Risiko, indem sie sicherstellt, dass Aufgaben exakt und ohne Unterbrechungen ausgeführt werden.
Schnelle Reaktion durch Automatisierung
Zusätzlich sind automatisierte Systeme in der Lage, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und sofort Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dies steht im Gegensatz zu manuellen Prozessen, bei denen Bedrohungen zunächst identifiziert, analysiert und dann entsprechend behandelt werden müssen. Diese zeitliche Verzögerung kann entscheidend sein und den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Abwehr und einem erfolgreichen Angriff ausmachen. Besonders außerhalb der regulären Arbeitszeiten ist die Verfügbarkeit automatisierter Tools von unschätzbarem Wert, da sie rund um die Uhr Schutz bieten und sofort auf Sicherheitsvorfälle reagieren können.
Patch-Management und SOAR-Plattformen
Beim Patch-Management zeigt sich der Vorteil der Automatisierung ebenfalls deutlich. Sicherheitslücken in Software und Systemen müssen schnell geschlossen werden, um keine Angriffsfläche zu bieten. Automatisierte Patch-Management-Systeme stellen sicher, dass Updates und Patches zeitnah und zuverlässig installiert werden, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich sind. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Sicherheit der gesamten IT-Infrastruktur erheblich.
Die Integration von Automatisierung in bestehende Sicherheits-Infrastrukturen erfolgt oft durch die Orchestrierung von Sicherheitswerkzeugen, bekannt als Security Orchestration, Automation and Response (SOAR). SOAR-Plattformen verbinden verschiedene Sicherheitstools und koordinieren deren Aktionen, um eine nahtlose und effiziente Sicherheitsoperation zu gewährleisten. Durch die automatisierte Incident Response können Sicherheitsvorfälle automatisch und gemäß vordefinierter Prozesse behandelt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Bedrohungen schnell und effektiv neutralisiert werden, ohne dass menschliche Eingriffe notwendig sind.
KI und Maschinelles Lernen
Automatisierung als Grundlage für KI und Maschinelles Lernen
Im Vergleich dazu sind menschliche Sicherheitskräfte zwar in der Lage, komplexe und unerwartete Bedrohungen zu analysieren und kreative Lösungen zu finden, jedoch sind sie durch ihre Kapazitäten und Verfügbarkeit begrenzt. Menschen können nicht rund um die Uhr arbeiten und benötigen Pausen, was die Reaktionszeit auf Sicherheitsvorfälle verlängern kann. Zudem können sie bei der Bewältigung einer großen Anzahl von Bedrohungen überfordert sein.
Automatisierung bildet deshalb den Grundstein in der Cyber Security, um im nächsten Schritt fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen zu integrieren. Diese Technologien können riesige Datenmengen analysieren, Muster erkennen und auf Basis dieser Erkenntnisse proaktive Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die Kombination aus Automatisierung und KI ermöglicht es, eine noch höhere Effizienz und Genauigkeit in der Bedrohungserkennung und -abwehr zu erreichen. Insgesamt zeigt sich, dass die Automatisierung in der Cyber Security nicht nur die Effizienz und Präzision erhöht, sondern auch eine schnellere Reaktion auf Bedrohungen ermöglicht und menschliche Sicherheitskräfte entlastet.
Fortschritte durch KI und Maschinelles Lernen
Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ermöglichen die Erkennung von Anomalien und Mustern auch in großen Datenmengen, womit traditionelle SIEM-Systeme überfordert sind. Durch die Analyse umfangreicher Datenströme können KI-gestützte Systeme potenzielle Bedrohungen vorhersagen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Ein entscheidender Vorteil von KI und ML liegt in ihrer Fähigkeit, aufgrund von Daten zu agieren, anstatt sich auf vordefinierte Prozesse zu stützen.
Durch die Anwendung dieser Technologie entstehen neue Möglichkeiten. So kann ein KI-basiertes System die "Nadel im Heuhaufen" zum Beispiel wesentlich effizienter finden, weil es in der Lage ist, aus einer breiten Datenbasis ungewöhnliche Aktivitäten zu identifizieren. Es bietet eine umfassendere Abdeckung und ist breiter aufgestellt, um verschiedene Bedrohungsvektoren abzudecken. Zudem sorgen die Reaktionszeiten von KI-Systemen dafür, dass Bedrohungen schneller erkannt und neutralisiert werden können. Vor allem lernen die Systeme kontinuierlich dazu und passen sich an, wodurch sie dynamisch auf neue Bedrohungen reagieren können.
Mit KI und ML wird außerdem eine automatisierte Bedrohungserkennung ermöglicht, durch die Bedrohungen in Echtzeit identifiziert und bekämpft werden können. Diese Technologien sind in der Lage, komplexe Angriffsmuster zu erkennen, die für traditionelle Systeme oft unsichtbar bleiben und bieten somit eine fortschrittliche und effektive Ergänzung zu bestehenden Sicherheits-Infrastrukturen wie SIEM, da diese in den modernen Cyberangriff-Zeiten alleine schnell überfordert sind.
Erweiterte Bedrohungserkennung mit XDR
Eine der modernsten Lösungen in der Cybersicherheit ist Extended Detection and Response (XDR). XDR geht über die traditionellen Ansätze hinaus, indem es nicht nur Endpunkt-Geräte, sondern auch Server, Netzwerke, Anwendungen und Cloud-Services in die Gefahrenerkennung integriert. Damit wird sowohl Endpoint Detection and Response (EDR) als auch Managed Detection and Response (MDR) angewendet. Dieser mehrschichtige Ansatz ermöglicht es, Bedrohungen einerseits im Netzwerk und andererseits an den Endpunkten zu erkennen und darauf zu reagieren.
XDR bietet zudem eine deutlich verbesserte Übersicht durch eine reduzierte Anzahl an Warnmeldungen. Diese Optimierung hilft dabei, die Informationsflut zu minimieren und stellt sicher, dass Sicherheitsexperten nur auf wirklich relevante Aktivitäten hingewiesen werden. Mit fortschrittlichen Filtermechanismen und die intelligenten Korrelationstechniken kommt es auch zu weniger Fehlalarmen, was die Effizienz der Sicherheitsoperationen erheblich steigert. SIEM-Systeme können leicht mehrere hundert Warnungen am Tag generieren, die dann manuell überprüft und bewertet werden müssen. XDR hingegen ermöglicht eine präzisere und fokussierte Alarmierung mit einem Bruchteil der Meldungen, die SIEM produziert. Dies erleichtert die Entscheidungsfindung und beschleunigt die Reaktionszeiten auf tatsächliche Bedrohungen.
Zudem ermöglicht die Technologie eine höhere Automatisierung in bestehenden SIEM-Systemen durch zusätzliche Datenübersicht. Während SIEM-Systeme auf die Sammlung und Korrelation von Log-Daten spezialisiert sind, erweitert XDR diesen Ansatz durch die Integration von Echtzeitdaten aus Endpunkten, Netzwerken und der Cloud. Dies erlaubt eine tiefere Einsicht in das Bedrohungsumfeld und unterstützt Sicherheitsanalysten dabei, komplexe Angriffsmuster schneller zu erkennen. XDR bietet zudem durch automatisierte Reaktionen auf bestimmte Bedrohungen eine zusätzliche Schutzschicht, die die Reaktionszeit auf Sicherheitsvorfälle drastisch verkürzt. Dadurch wird das Sicherheitsteam entlastet, da weniger manuelle Eingriffe und Fachwissen erforderlich sind. Der proaktive Ansatz von XDR erhöht die Sicherheit und Resilienz von IT-Systemen nachhaltig.
Praktische Anwendung moderner Sicherheitslösungen
Der Aufwand für die Implementierung moderner Sicherheitslösungen ist hoch und überfordert häufig unternehmensinterne IT-Teams. Deshalb wird die Sicherheit der Unternehmenssysteme mittlerweile in der Regel an IT-Dienstleister mit den entsprechenden Ressourcen ausgelagert.
Um den spezifischen Anforderungen verschiedener Kunden gerecht zu werden und die passende Sicherheitsstrategie festzulegen, können Unternehmen in mehrere Kategorien unterteilt werden:
1. Kunden mit grundlegenden Sicherheitsanforderungen
Für Unternehmen, die noch keine umfassende IT-Sicherheitsstrategie etabliert haben, bietet sich als erste Maßnahme der Einsatz von Endpoint Detection and Response (EDR) an. EDR-Lösungen überwachen Endgeräte, erkennen Bedrohungen und reagieren darauf, wodurch ein solider Basisschutz gewährleistet wird. Diese Technologie ist ideal für Unternehmen, die ihre Sicherheitsmaßnahmen von Grund auf aufbauen und erste Schritte in Richtung einer robusten Sicherheitsinfrastruktur unternehmen möchten.
Ergänzend ist der Einsatz eines Vulnerability Management Systems (VMS) zu empfehlen. VMS identifiziert und bewertet Schwachstellen in der IT-Infrastruktur, sodass Unternehmen proaktiv Sicherheitslücken schließen können, bevor sie ausgenutzt werden. Die Kombination von VMS und EDR bietet eine ganzheitliche Sicherheitslösung: Während EDR für die Echtzeitüberwachung und Bedrohungsabwehr auf Endgeräten sorgt, ermöglicht VMS eine umfassende Analyse und Behebung potenzieller Schwachstellen.
Zusätzlich kann noch Log-Management eingesetzt werden, um Protokolldaten aus verschiedenen Quellen zu sammeln und zu analysieren. So können verdächtige Aktivitäten erkannt und schnell auf Sicherheitsvorfälle reagiert werden.
2. Kunden mit mittleren Sicherheitsanforderungen
Für Unternehmen, die bereits über grundlegende Sicherheitsmaßnahmen verfügen, empfiehlt sich eine erweiterte Sicherheitsstrategie. Zusätzlich sollte XDR, etwa in Kombination mit SIEM, sowie regelmäßige Security Assessments eingeführt werden. Die Assessments gewährleisten eine kontinuierliche Überprüfung und Optimierung der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen.
Diese Kombination kann durch External Attack Surface Management ergänzt werden, womit externe Angriffsflächen des Unternehmens analysiert und überwacht werden, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu sichern.
3. Kunden mit hohen Sicherheitsanforderungen
Für Unternehmen mit den höchsten Sicherheitsanforderungen ist eine umfassende und spezialisierte Sicherheitsstrategie erforderlich. Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen können unter anderem Compromise Scanner und Attack Path Management integriert werden.
Attack Path Management bietet eine detaillierte Analyse möglicher Angriffspfade innerhalb der IT-Umgebung, um proaktiv Sicherheitslücken zu schließen und die Sicherheitslage zu stärken. Compromise Scanning hingegen hilft dabei, bereits kompromittierte Systeme zu erkennen
Durch die Implementierung zusätzlicher Maßnahmen können Unternehmen mit höchsten Sicherheitsanforderungen gewährleisten, dass ihre Sicherheitsinfrastruktur auf dem neuesten Stand ist und umfassenden Schutz vor den komplexesten und gezieltesten Bedrohungen bietet.
Das Problem zusammengefasst
Angesichts der sich rasant verändernden Bedrohungslandschaft stellt sich zu Recht die Frage, ob traditionelle SIEM-Systeme noch zeitgemäß sind oder ob sie durch modernere Lösungen ersetzt werden sollten. Eines der Hauptargumente gegen SIEM ist die starre Regelbasierung, die oft zu einer Flut von Fehlalarmen führt und den Ressourcenaufwand für Konfiguration und Wartung erhöht. Diese Limitierungen machen es traditionellen SIEM-Systemen schwer, sich gegen dynamische und komplexe Bedrohungen zu behaupten. Zudem kann eine Alarm Fatigue dazu führen, dass Sicherheitsteams wichtige Bedrohungen übersehen.
Evolution statt Revolution
Für die meisten Unternehmen, in denen Benutzerfreundlichkeit und effektive Bedrohungsprävention im Vordergrund stehen, ist dann XDR die richtige Lösung. XDR bietet eine umfassende Bedrohungserkennung und -reaktion über Endpunkte, Netzwerke und Cloud-Dienste hinweg und stellt so sicher, dass Unternehmen sowohl gegen bekannte als auch unbekannte Bedrohungen gewappnet sind.
Mit der Kombination von XDR und SIEM lassen sich allerdings die Fähigkeiten beider Systeme optimal ergänzen. Während SIEM eine zentrale Sammlung und Korrelation von Log-Daten ermöglicht, erweitert XDR diesen Ansatz durch fortschrittliche Bedrohungserkennung und automatisierte Reaktionen auf Sicherheitsvorfälle. Dies führt zu einer besseren Übersicht, reduzierten Fehlalarmen und schnelleren Reaktionszeiten.
Generell verbessert XDR die Bedrohungserkennung und Reaktion signifikant. Durch die Kombination von SIEM und XDR können Unternehmen ihre Sicherheits-Infrastruktur umfassend stärken und sich gegen eine Vielzahl von Bedrohungen effektiv schützen. Diese integrierte Strategie bietet derzeit den besten Schutz und die vielseitigsten Optionen zur Bewältigung moderner Sicherheitsanforderungen.
Es handelt sich hierbei um eine Evolution, nicht um eine Revolution. Traditionelle SIEM-Systeme werden nicht vollständig ersetzt, sondern weiterentwickelt und integriert. Deshalb: Ja, traditionelle SIEM-Systeme sind tot. Allerdings nur, wenn sie nicht mit der Zeit gehen und weitergedacht werden. SIEM-Systeme müssen in eine breitere Sicherheitsstrategie integriert werden, um ihren vollen Nutzen zu entfalten. Nur so können Unternehmen ihre Sicherheits-Infrastruktur umfassend stärken und sich effektiv gegen die steigende Anzahl von Bedrohungen schützen.
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