Zwei von drei Unternehmen setzen auf Cloud-Computing
Der Trend zu Cloud-Computing wächst: Im Jahr 2017 nutzten zwei Drittel aller Unternehmen Rechenleistung aus der Cloud. Bei Großunternehmen ist die Nutzung wesentlich höher. Auch die Public Cloud gewinnt immer mehr an Zuwachs: Jedoch spielt hierbei ist die Sorge um die Datensicherheit eine große Rolle.
Rund 66 Prozent aller Unternehmen setzen auf Cloud-Computing – ein Plus zum Vorjahr von rund einem Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG unter 557 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland. Demnach plant oder diskutiert jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) den Cloud-Einsatz, für weitere 13 Prozent ist dies hingegen auch 2018 kein Thema. "Cloud-Computing hilft Unternehmen jeder Größenordnung, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. Diese Erkenntnis hat sich durchgesetzt", sagte Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research bei der Vorstellung der Studienergebnisse im Rahmen der Cebit.
Unterschiede bei Groß- und Kleinunternehmen
Für Großunternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern ist Cloud-Computing schon lange nichts Neues mehr: Acht von zehn Unternehmen (82 Prozent) wenden Cloud-Dienste an. Bei Unternehmen mit 100 bis 1.999 Mitarbeitern liegt die Cloud-Nutzung bei 65 Prozent. Ähnlich sieht das auch bei kleineren Unternehmen von 20 bis 99 Mitarbeitern aus, dort unterstützen 66 Prozent Cloud Computing. "Ob Kleinstbetrieb oder Großkonzern – Cloud-Computing hat sich in aller Breite durchgesetzt", sagte Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG.
Cloud-Computing bezeichnet aus der Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie zum Beispiel Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Das Datennetz kann zum einen ein unternehmens-bzw. organisationsinternes Intranet (Private Cloud-Computing) sein oder das öffentliche Internet (Public Cloud-Computing). Im vergangenen Jahr nutze knapp die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) Private Cloud-Computing, während fast ein Drittel (31 Prozent) auf die Public Cloud-Lösung setze. Doch der Trend zur Public Cloud nimmt zu: War im Jahr 2016 für 55 Prozent die Public Cloud noch gar kein Thema, so liegt der Anteil im Jahr 2017 nur noch bei 42 Prozent.
Die Umfrage beschäftigte sich unter anderem genauer mit der Public Cloud und deren Vorteilen im Unternehmensalltag. Dabei gaben drei von vier Public Could-Nutzern (75 Prozent) an, eine Verbesserung beim ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT zu haben. Rund zwei Drittel (66 Prozent) sehen eine schnellere Skalierbarkeit der eigenen Ressourcen. Außerdem gab die Hälfte an, dass die Sicherheit ihrer Daten durch die Public Cloud verbessert wurde. Des Weiteren habe der Verwaltungsaufwand abgenommen (21 Prozent) und IT-Kosten wurden dadurch gesenkt (18 Prozent). Dagegen sagt ein Viertel (25 Prozent) der Public Cloud-Nutzer, dass es in den letzten 12 Monaten zu Sicherheitsvorfällen in den von ihnen genutzten Cloud-Lösungen gekommen ist. Für weitere 21 Prozent bestand ein solcher Verdacht. "Für Unternehmen ist das Thema Sicherheit entscheidend, wenn sie Anwendungen in der Public Cloud nutzen. Wer hier als Anbieter überzeugt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil", äußerte sich Dr. Axel Pols dazu.
Sorge um Datensicherheit
Ein Teil der Wirtschaft schreckt aus der Sorge um die Datensicherheit immer noch vor der Public Cloud zurück. Fast zwei Drittel der Nichtnutzer (63 Prozent) fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten und hat die Sorge, dass Daten in der Cloud verloren gehen (56 Prozent). Jeder zweite Nichtnutzer vermutet eine unklare Rechtsklage, wenn das Unternehmen eine Public Cloud nutzt. Doch die Skepsis gegenüber der Cloud lässt etwas nach: Nur noch jeder dritte Nichtnutzer (35 Prozent) berichtet von internem Widerstand. Hingegen waren es 2016 noch rund 40 Prozent. Außerdem gibt es viele Zweifler (33 Prozent) an der Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT. 2016 lag dieser Wert bei 43 Prozent. "Die Cloud-Anbieter haben gute Aufklärungsarbeit geleistet und an Vertrauen gewonnen", so Heidkamp.
LG
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