Oracle setzt auf Cloud und schafft 2.000 neue Arbeitsplätze
Oracle stockt auf: Das US-amerikanische Unternehmen will zukünftig die Zahl der Mitarbeiter*innen im Unternehmensbereich "Cloud" von 18.000 auf rund 20.000 erhöhen. Zudem sind zwanzig neue Cloud-Regionen weltweit geplant.
Oracle will seine Position auf dem hart umkämpften Cloudmarkt sichern und stellt kurzfristig, laut Nachrichtenagentur Reuters, weitere 2.000 Mitarbeiter*innen ein. Freie Arbeitsplätze sollen vor allem in den Softwareentwicklungszentren in Seattle, San Francisco Bay Area und Indien geschaffen werden. Zeitgleich will Oracle bis Ende 2020 zwanzig neue Cloud-Regionen weltweit schaffen und dadurch weitere Arbeitsplätze entstehen lassen. Bislang verfügt das Unternehmen über 16 solcher Regionen, von denen ein Dutzend im vergangenen Jahr eröffnet wurden. Neue Standorte werden in Chile, Japan, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Asien und Europa aufgebaut.
Offensive gegen Konkurrenten
Seit 2015 ist Don Johnson Executive Vice President der Oracle-Cloud-Infrastruktur. Er ist kein Unbekannter in der Branche, im Gegenteil, Johnson arbeitete zuvor sieben Jahre in der Cloud Unit von Amazon Web Services. Seiner Auffassung zufolge war die Oracle Cloud bislang zu komplex. Sein Ziel ist es, das Angebot zu vereinfachen, um eine einheitliche, weltweite Plattform zu realisieren, auf der alle Angebote überall laufen können. Oracle will damit seine eigenen Softwareprodukte in die gleiche Infrastruktur auslagern, wie sie für Kund*innen angeboten werden sollen. Eine Strategie, die seit langem von Firmen wie Amazon und Google verfolgt wird. "Wir fahren das sehr, sehr aggressiv", äußert sich Johnson gegenüber Reuters. "Wir konvertieren sehr schnell einen komplexen Footprint in einen sehr einfachen Footprint. Alles läuft überall auf unserer Generation zwei Cloud-Infrastruktur."
"Cloudservices erschüttern die Branche definitiv"
Damit kommt seine Offensive zur richtigen Zeit: Laut Marktforschungsinstitut Gartner wird der Markt "Cloud System Infrastructure Services" für das Jahr 2019 auf rund 39 Milliarden US-Dollar geschätzt – Tendenz in den folgenden Jahren steigend (2020: 49,1 Mrd.; 2021: 61,9 Mrd.; 2022: 76,6 Mrd.). "Cloudservices erschüttern die Branche definitiv", äußert sich Sig Nag, Research Vice President bei Gardner. Weiter sagt er: "Bei Gartner kennen wir heute keinen Anbieter oder Dienstleister, dessen Geschäftsmodellangebote und Umsatzwachstum nicht durch die zunehmende Anwendung von Cloud-First-Strategien in Unternehmen beeinflusst werden. Was wir jetzt sehen, ist jedoch nur der Anfang. Bis 2022 prognostiziert Gartner die Marktgröße und das Wachstum der Cloud-Services-Branche auf fast das Dreifache des Wachstums der gesamten IT-Services.“
LG
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