Das Warten auf Glasfaser
Die Debatte um die Förderung des Glasfaserausbaus ist nicht neu. Geld spielt dabei eine wesentliche Rolle, jedoch auch das starke Gefälle zwischen Städten und ländlichen Regionen. Ein neues Vorhaben sieht jetzt vor, dass in ganz Deutschland bis 2025 Internet mit Gigabit-Geschwindigkeit per Glasfaser verfügbar sein soll.
Private Haushalte surfen durchschnittlich mit 30, 50 oder 100 Mbit/s durchs Netz. Zumindest sollte es so sein. Im März 2017 hat die Bundesnetzagentur erstmals detaillierte Ergebnisse ihrer Breitbandmessung mit mehr als 100.000 Geschwindigkeitsmessungen von Festnetz- und Internetanschlüssen ausgewertet und veröffentlich. Bestätigt wurde das, was für viele Verbraucher alltäglich ist: Der Anschluss ist deutlich langsamer als versprochen. Nicht immer ist der Provider schuld, auch Überlastungen und Störungen im Netzwerk sind oftmals die Ursachen. Als Verbraucher ist es jedoch möglich, eine Breitbandmessung von zuhause aus durchzuführen und die gebuchte Datenverbindung zu überprüfen. Sollte diese weniger Leistung haben als versprochen, sollte der Verbraucher den Anbieter darauf aufmerksam machen und nach Änderungen fragen.
50 Mbit/s-Übertragung bald Geschichte?
Obwohl Doppelflatrates mit Surfgeschwindigkeiten ab 50 Mbit/s im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 6,7 Prozent günstiger geworden sind, könnte ihnen bald ein Ende gesetzt werden. Helge Braun, Verhandlungsführer der CDU für Digitalthemen bei den Koalitionsgesprächen: "Wir geben nicht die Haushalte auf, aber die 50 MBit-Kupferkabel. Wir wollen, dass diese Haushalte nun prioritär beim Glasfaserausbau berücksichtigt werden." Das Ziel ist demnach, noch nicht abgeschlossene Ausbauprojekte, die noch auf kupferbasierte und Koaxialkabel-Anschlüsse setzen, auf Glasfaser hochzustufen.
Ausbau in ländlichen Regionen
Gerade in ländlichen Gebieten Deutschlands fehlt es oft an einer guten Internetverbindung. Laut dem Deutschen Städte und Gemeindebund (DStGB), stehen im ländlichen Raum derzeit nur einem Drittel der Haushalte Anschlussgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde oder schneller zur Verfügung. Der Präsident des Deutschen Landkreistag (DLT) Reinhard Sager, hat sich diese Woche mit dem CEO von Vodafone Deutschland Hannes Ametsreiter getroffen. Zum Deutschen Landkreistag gehören 294 deutsche Landkreise auf Bundesebene und mit rund 55 Millionen Einwohnern 68 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. Sager äußerte sich bei dem Treffen in Berlin: "Wir brauchen eine flächendeckende, hochleistungsfähige Breitbandinfrastruktur. Und zwar möglichst schnell, damit Deutschland nicht den Anschluss an eine Welt verpasst, in der der Digitalisierung immer größere Bedeutung zukommt. Gerade in ländlichen Räumen sind hierfür so genannte Landkreis- und Gemeindemodelle besonders gut geeignet." Vodafone hat im Rahmen seiner Gigabit-Initiative angekündigt, den Breitbandausbau gemeinsam mit den Landkreisen, Städten und Gemeinden auch hierüber voranbringen zu wollen.
Eine "Breitbandmessung von zuhause" können Sie hier vornehmen.
LG
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