Pilotprojekt: E-Autobahn für LKWs geht in Deutschland an den Start
Auf der A5 in Hessen startet es: Ein Pilotprojekt unter normalen Verkehrsbedingungen für E-Lastwagen. Die Laster fahren wie Züge mit Stromabnehmern unter Oberleitungen. Weitere Teststrecken sind in Planung.
Die erste Elektrostrecke Deutschlands steht in den Startlöchern für den Güterverkehr. Die stark befahrende A5 zwischen Langen/Mörfelden und Weiterstadt in Hessen setzt nun auf Hybrid-Lastwagen. Energie bekommen sie über Stromabnehmer durch angebrachte Oberleitungen und sollen wie bei Zügen an die Leitung andocken und die Batterien aufladen können. Das Projekt "Elisa" (elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen) sammelt während der Testphase alle Daten, die für einen späteren Ausbau des Systems in Deutschland von Bedeutung sein könnten. In beiden Fahrtrichtungen sind auf der rechten Spur jeweils fünf Kilometer mit Oberleitungsmasten ausgestattet.
Beste Lösungen für den Schwerlastverkehr
Laut Bundesumweltministerium soll es zudem darum gehen, sich Modelle anzuschauen, um für die Zukunft die beste Variante für den Schwerlastverkehr auf der Straße zu finden. Fünf Speditionen nehmen am Test teil, getestet wird ihr normaler Fahrbetrieb auf einer der meistbefahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands. Knapp 50 Millionen Euro werden dabei in insgesamt drei Teststrecken investiert, rund 15 Millionen alleine für den Abschnitt auf der A5. Weitere Projekte sollen in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg umgesetzt werden.
Nach Angaben des Projektleiters der Verkehrsbehörde Hessen mobil werden bis Ende 2022 Daten über alle relevanten verkehrs- und energietechnischen, ökologischen und ökonomischen Aspekte gesammelt. Als Kooperationspartner unterstützt die Technische Universität Darmstadt diesen Prozess.
Wie funktioniert die E-Autobahn?
Im Grunde funktioniert die E-Autobahn wie der Güterverkehr der Bahn – nur eben ohne Schienen. Die Hybridlaster sind ebenso wie Loks mit Stromabnehmern ausgestattet. Sensoren, die im Laster angebracht sind, erkennen die Oberleitung und die Abnehmer werden ausgefahren. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Elektromotoren mit Strom versorgt und gleichzeitig die Batterien aufgeladen werden können. Überholungen von LKWs sind weiterhin möglich: wenn es zu einem Überholmanöver kommt, übernehmen Akkus die Energieversorgung. Im Fall eines Betriebsausfalls der Batterien außerhalb der Teststrecke übernimmt die Dieselmaschine den Antrieb.
LG
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