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„Viele Wege führen nach Rom“, so ein bekanntes Sprichwort. Dies gilt im übertragenen Sinn zwar vermeintlich auch für die Auswahl der geeigneten Berufshaftpflichtversicherung für IT-Experten, allerdings führen auch hier nicht alle gebotenen Möglichkeiten gleichermaßen auf dem kürzesten Wege komfortabel und sicher zum Ziel. Für IT-Dienstleister ist es deshalb wichtig, den richtigen Versicherungsschutz zur Absicherung ihrer beruflichen Risiken auszuwählen, um im Schadensfall herbe Enttäuschungen zu vermeiden und evtl. sogar seine finanzielle Existenz durch Auswahl der falschen Versicherungslösung zu riskieren. Eine aktuelle Marktübersicht, sortiert nach qualitativen und quantitativen Parametern, kann die Auswahl einer nach Preis und Leistung bedarfsgerechten IT-Haftpflichtversicherung erheblich erleichtern.
Im Internet ist derzeit nur ein einziger frei zugänglicher Versicherungsvergleich für IT-Haftpflichtversicherungen zu finden, der sich auf dem aktuellsten Stand befindet und die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich berücksichtigt. Bereits zum vierten Mal wurde dieser umfangreiche IT-Haftpflichtvergleich aktualisiert. Mit der neuesten Auflage werden nun mehr als 70 verschiedene Kriterien der einzelnen branchenspezifischen Angebote miteinander verglichen. Die Ergebnisse des IT-Haftpflichtvergleichs zeigen klare Markttrends, die hier dargestellt und verständlich erläutert werden sollen:
Marktteilnehmer
Nach wie vor ist die IT-Haftpflichtversicherung für die Versicherungsgesellschaften im Vergleich zu anderen Branchenlösungen ein Nischenprodukt. Derzeit bieten überhaupt nur 20 der weit über hundert Anbieter am deutschen Versicherungsmarkt spezielle IT-Versicherungskonzepte an. Allerdings hat sich die Anzahl der Anbieter gegenüber der letzten Erhebung erfreulicherweise geringfügig erhöht. So sind die Allcura und Markel als ganz neue Marktteilnehmer hinzugekommen. Außerdem sind Versicherer wie AIG und Chubb, die in der Vergangenheit nur Großkunden berücksichtigt haben, neuerdings bereit, auch für Selbstständige, Freiberufler und kleinere Dienstleistungsunternehmen in der IT-Branche geeignete Produkte anzubieten.
Der Weg zum Versicherungsangebot
Ein konkretes Versicherungsangebot zu bekommen ist für den IT-Dienstleister meist sehr umständlich und mit bürokratischem Aufwand verbunden. So haben sich zwei unterschiedliche Methoden herauskristallisiert, wie Versicherer die zur Angebotserstellung erforderlichen Informationen einholen:
Fragebogen oder
standardisierte Antragsmodelle mit KO-Fragen
Die für eine Angebotserstellung entwickelten Fragebögen sind meist viel zu umfangreich und dabei zu wenig an das Tätigkeitsspektrum des einzelnen IT-Dienstleisters angepasst. Die Fragestellungen und der Umfang der geforderten Angaben mag für große IT-Unternehmen erforderlich sein, geht aber in der Praxis an der Arbeitwelt von Freelancern und Dienstleistern mit einem Jahresumsatz von unter 1 Mio. € völlig vorbei. Oft wäre der Internet-Auftritt des IT-Dienstleisters eine bessere, völlig ausreichende Informationsquelle, um ein risikogerechtes Angebot unterbreiten zu können. Nach wie vor sind die Sachbearbeiter bei den meisten Versicherungsgesellschaften damit überfordert, dass IT-Risiko auch zutreffend einzuschätzen.
Beim für den Interessenten leichteren, fortschrittlicheren Weg, IT-Haftpflichtversicherungen in Form von neu entwickelten Antragsmodellen anzubieten, wird anhand von K.O.-Fragen die Versicherbarkeit des IT-Risikos schnell und unkompliziert geprüft. Der IT-Dienstleister erfährt sofort die Versicherungsprämie und reduziert durch die für ihn überschaubare Fragestellung auch das Risiko, seinen Versicherungsschutz durch die Verletzung sogenannter vorvertraglicher Anzeigepflichten zu gefährden.
Diese Angebotsalternative ist deshalb klar zu favorisieren. Zumal die Anbieter, die diesen einfacheren Weg zum Vertragsabschluss anbieten, meist besser mit den spezifischen Berufsrisiken in der IT-Branche vertraut sind und dadurch bedarfsgerechtere Versicherungsleistungen zu risiko-adäquat deutlich kostengünstigeren Versicherungsbeiträgen anbieten als der restliche Markt. Zu diesen Gesellschaften gehören Hiscox, Zurich, Markel und AIG. Während Hiscox und Zurich das Marktsegment der IT-Branche bereits seit über einem Jahrzehnt bedienen, ist der eigene Erfahrungsschatz von Markel in Deutschland – insbesondere im Schadenfall – allerdings zwangsläufig dadurch noch begrenzt, dass der Versicherer erst seit 2013 zu den hiesigen Marktteilnehmern gehört. Gerade deshalb erscheint es besonders befremdlich und irreführend, wenn gerade Markel sich auf seiner Website mit der Aussage vorstellt: „Unser Underwriting Team verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung im Deutschen Markt und sämtliche unserer Produkte basieren auf Deutschen Standards. Selbstverständlich erfolgt auch unsere Schadenregulierung in Deutschland.” Der Chef der deutschen Niederlassung erklärt diese Aussage durch das Aggregat an Berufserfahrung des auf der Internetseite vorgestellten neunköpfigen „Underwriting Teams“. Mit dieser Sichtweise könnte die Allianz allein mit seinen Mitarbeitern in Deutschland alljährlich 30.000 Jahre Erfahrung im Versicherungsbereich zu sammeln.
Versicherungssummen und Versicherungsbedingungen
Gegenüber dem letzten Marktvergleich haben fast alle Versicherungsgesellschaften ihre Versicherungsbedingungen aktualisiert und auch in vielen Teilbereichen im Kundeninteresse verbessert. Auch können heute deutlich höhere Versicherungssummen für Vermögensschäden abgesichert werden als noch zur Zeit unserer ersten Markterhebung im Jahre 2003.
Gerade die Absicherung dieser Vermögenschäden als wesentliches Berufsrisiko ist für den IT-Experten von existenzieller Wichtigkeit. Personen- und Sachschäden hingegen kommen im IT-Bereich zwar nur extrem selten vor, sollten aber dennoch mit einer Versicherungssumme von mindestens 3 Mio. € abgesichert werden, was mit einem geringen zusätzlichen Beitragsaufwand von unter 100 € sehr kostengünstig möglich ist.
Innovationen am Versicherungsmarkt
Fast alle Innovationen im Leistungsumfang der IT-Haftpflichtversicherungen lassen sich auf einen Versicherer zurückverfolgen. Es fällt auf, dass immer dann, wenn die Hiscox, die sich seit langem den Ruf als Pionier und Innovationsmotor in diesem Marktsegment erworben hat, mit neuen, verbesserten Versicherungsbedingungen antritt, dies bei den Mitbewerbern stets die eilige Überarbeitung des eigenen Versicherungsangebots auslöst. Als im Februar 2013 die Hiscox ihr neues Bedingungswerk Net IT by Hiscox 02/2013 auf den Markt brachte, folgte daraufhin nur wenige Monate später die Zurich, die mit der Zurich ITSafeCare 2.0, 09/2013 zeitgemäß das alte Versicherungskonzept ITSafeCover von 2009 ablöste. Bald darauf folgten AIG mit BusinessGuard TechPremier 01/2014 und Markel mit Pro IT 01.2014.
Dass in diesem Zusammenhang so manche neue Leistungskomponente der Hiscox dann auch Einzug in das Leistungsangebot der anderen Marktteilnehmer hielt, nährt die Vermutung, dass die Hiscox hier wieder einmal im Interesse der Versicherungskunden inspirierend auf die Produktentwicklung bei den Mitbewerbern gewirkt haben dürfte. So gibt es nun zum Beispiel auch bei der Zurich eine für den IT-Dienstleister oft segensreiche Eigenschadenversicherung zum Ausgleich vergeblicher Aufwendungen, die durch den berechtigten Rücktritt eines Auftraggebers entstehen können. Es handelt sich dabei um eine Art Projektstornoabsicherung, die bei der Hiscox schon lange unter dem Namen „RPC-Baustein“ („Return of Project Costs“) zu deren Leistungsspektrum gehörte.
Auch die Verlängerung der Nachmeldefrist auf 10 Jahre, die Mitversicherung von Reputationsschäden und diverse weitere Eigenschadenkomponenten (z. B. bei Dokumentenverlust, etc.) finden sich nun auch im Versicherungsangebot der anderen Versicherungsgesellschaften. Auch können dort nun beispielsweise die besonderen Risiken aus IT-Projekt- und Honorarverträgen oder auch eigene Hackerschäden (Eigenschadendeckung für Datenrisiken) mitversichert werden. Zum Wohle der Versicherten wäre allerdings mehr Kreativität aller Versicherungsgesellschaften bei der Entwicklung bedarfsgerechterer Versicherungslösungen wünschenswert.
Prämienentwicklung
Durch die stetig steigende Anzahl der versicherten IT-Haftpflicht-Risiken sind die Versicherungsgesellschaften immer besser in der Lage, das potentielle Schadenrisiko einzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar die Schadenfrequenz immer noch relativ niedrig ist, die Schadenzahlungen aber insgesamt erkennbar zunehmen. Für Versicherungskunden äußert sich der zunehmende Wettbewerb der Anbieter vorläufig noch in generell niedrigeren Versicherungsprämien. Auch die Bereitschaft, die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung im Schadenfall zu reduzieren, hat bei allen Marktteilnehmern deutlich zugenommen. So ist es keine Seltenheit mehr, dass für das gleiche Risiko nur noch Selbstbeteiligungen von lediglich 500 € je Schadensfall gefordert werden, wo bislang noch Selbstbeteiligungen von bis zu 2.000 € vereinbart wurden. Eine Überprüfung der bestehenden IT-Haftpflichtversicherung zur Optimierung der bestehenden Vertragskonditionen kann sich durchaus lohnen.
Außerdem bieten mittlerweile einige Versicherungsgesellschaften Rabatte für Start-ups oder auch für längere Versicherungslaufzeiten an (z. B. Hiscox und Markel), wodurch der zu zahlende Versicherungsbeitrag nochmals reduziert werden kann. Eine Umstellung auf den aktuellsten Tarif der Versicherungsgesellschaft kann grundsätzlich empfohlen werden, weil dadurch nicht nur der Versicherungsschutz verbessert, sondern gleichzeitig meist auch das Beitragsniveau gesenkt werden kann.
Fazit
Ebenso wie die eingangs zitierten „vielen Wege nach Rom“ ist auch der Weg zur bedarfsgerechten IT-Haftpflichtversicherung nicht zuletzt durch ein deutlich verbessertes Informationsangebot heute leichter zu finden als in der Vergangenheit.