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Timo Bock 05. September 2014

Informatik Aktuell im Gespräch mit Timo Bock

Timo Bock ist der Betreiber des Branchenportals 4freelance und als Product Consultant für ein webbasiertes soziales Netzwerk tätig. Informatik Aktuell sprach mit ihm über die geplante Gründung einer Freelancer-Genossenschaft.
Informatik Aktuell: Herr Bock, Sie planen die Gründung einer Freelancer-Genossenschaft. Was motiviert Sie zu diesem Schritt? Timo Bock: Als Betreiber des Branchenportals 4freelance und als ehemaliger Mitarbeiter einer bekannten Recruiting Agentur habe ich festgestellt, dass viele IT-Freelancer am liebsten direkt mit den Endkunden zusammenarbeiten wollten. Tatsächlich ist das aber in den meisten Fällen nicht möglich, da die Endkunden die Zusammenarbeit mit einer Recruiting Agentur durchaus schätzen. Insbesondere Großunternehmen, die nicht selten einige hundert Freelancer beauftragen, möchten keine Einzelverträge mit einzelnen Freelancern abschließen. Stattdessen werden Rahmenverträge mit wenigen „Preferred Suppliern“ verhandelt, über die alle Freelancer abgerechnet werden. Es führt also häufig kein Weg an den Recruiting Agenturen als Mittelmann vorbei. So entstand dann die Idee, eine Recruiting Agentur zu gründen, die im Besitz der Freelancer ist. Die Rechtsform der Genossenschaft bietet dabei die Möglichkeit, sich unkompliziert als Einzelperson an einer Recruiting Agentur zu beteiligen. Informatik Aktuell: Was hat ein Freelancer davon, Mitglied zu werden? Timo Bock: Als erstes möchten wir attraktive Aufträge für unsere Mitglieder akquirieren. Darüber hinaus verstehen wir uns auch als Gemeinschaft, die sich on- und offline trifft und austauscht. Denkbar sind auch Skaleneffekte wie beispielsweise Einkaufsvergünstigungen, die als Gemeinschaft besser verhandelt werden können. Informatik Aktuell: Was unterscheidet die Zusammenarbeit eines Freelancers mit einer Vermittlungsagentur gegenüber jener mit der Genossenschaft?  Timo Bock: Im Prinzip sind auch wir eine Recruiting Agentur. Der Unterschied ist, dass bei der Genossenschaft die Freelancer auch die Eigentümer der Recruiting Agentur sind. Eine Genossenschaft ist eine demokratische Einrichtung, bei der jedes Mitglied immer eine volle Stimme hat, unabhängig von der Höhe der geleisteten Einlage. Somit wird sichergestellt, dass die Interessen der Mitglieder, also der IT-Freelancer, immer im Vordergrund stehen. Informatik Aktuell: Auf welchem Stand ist die Gründung aktuell? Und welche Schritte sind als nächstes geplant? Timo Bock: Nachdem zunächst Feedback und Anregungen von Freelancern gesammelt wurden, sprechen wir aktuell mit potentiellen Kunden, um die Idee auch von deren Seite zu validieren. Wir möchten sicherstellen, dass die Begeisterung auf Seiten der Freelancer auch mit den Kunden geteilt wird. Übrigens: Auch Kunden können Fördermitglied der Genossenschaft werden. Bis Ende August werden wir die einzelnen Prüfungsverbände evaluieren und uns auf einen festlegen. Danach werden wir die Satzung verfassen und in einem geschlossenen Forum zur Diskussion stellen. Wenn dann alles passt, werden die notwendigen formalen Schritte unternommen und die Genossenschaft wird offiziell gegründet. Wir gehen momentan davon aus, dass wir im vierten Quartal bereits starten können. Informatik Aktuell: Wohin wendet sich ein Freelancer, der Interesse an der Genossenschaft hat oder der sich erstmal nur informieren will? Timo Bock: Die Idee der Genossenschaft wurde bereits ausführlich auf dem 4freelance-Blog vorgestellt. Am Ende der Artikel befindet sich ein Formular, in welchem die E-Mail-Adresse hinterlegt werden kann. Diese Interessenten, inzwischen bereits über 400, werden wir nach der Gründung als erstes kontaktieren. Informatik Aktuell: Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch. Timo Bock: Vielen Dank für Ihr Interesse!
Im Interview

Timo Bock

Timo Bock ist der Betreiber des Branchenportals 4freelance. Daneben ist er als Product Consultant für ein webbasiertes soziales Netzwerk tätig.
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